Zu Besuch bei Freunden – Aschersleben
Leberbrötchen in Aschersleben
Der erste Auslandseinsatz der Schützengilde führt traditionell in die Stadt Albrechts des Bären, nämlich nach Aschersleben(*). Und so machten sich am 12. Mai neun muntere Recken unter Führung von Bernd Müller auf, um auf Einladung der Harzschützenkorporation Salzkoth-Ascania 1547 e. V. am großen Festumzug teilzunehmen.
In Aschersleben angekommen, führte ebenfalls traditionell der erste Weg an die berühmte Leberbrötchenbude. Eine Scheibe zarter Rinderleber mit gedünsteten Zwiebeln im Brötchen, dargebracht von zwei liebreizenden Mädeln aus dem Vorharz – einfach lecker! Die verzückten Gesichter sprachen Bände. Charmanter kulinarischer Begleiter dieser Köstlichkeit war ein Brauprodukt unbekannter Herkunft. Jedenfalls wiesen die Namen auf den Biergläsern auf die verschiedensten Orte zwischen Ostsee und Lausitz.
Danach hieß es Antreten zum Umzug. Ungewöhnlich aber durchaus nett war, dass sich alle Schützen beim Antreten mit Handschlag begrüßten (man stelle sich dieses Freischießen-Sonntag auf dem Marktplatz vor …). Ebenfalls ungewöhnlich, dass ganz offensichtlich auch Schützen weiblichen Geschlechts im Umzug mitgeführt wurden …
Unter den fröhlichen Klängen der Spielmannszüge wandt sich sodann der Umzug durch die hübsch herausgeputzte Partnerstadt Peines über Pflaster, das vielleicht schon der Herzog von Friedland 1625/26 unter den Stiefeln spürte. Selbstverständlich marschierte die Schützengilde akkerat hinter ihrer Fahne und erreichte glücklich und ohne Verluste den Festplatz. Unter dem Beifall der vielzähligen Abordnungen aus nah und fern wurden Könige proklamiert, örtliche Honoratioren geehrt und wir konnten ein weiteres Fahnenband an unser ruhmreiches Tuch bändseln. Zur Erfrischung und Erbauung durften wir uns anschließend erneut am nach wie vor unbekannten Brauerzeugnis laben. Hierzu luden die Schützen aus Aschersleben ein, wobei sie sich zwanglos und fast vollzählig zu uns gesellten. Unser besonderer Dank geht daher an Günther und seine Kameradinnen und Kameraden.
Von so viel Hopfenblütentee belebt, forderte der Zugführer sogar zum Hochstapeln auf, nachdem er vom Betrachten einer jungen Eingeborenen, die elfengleich einen 25-stufigen Turm mit scheinbarer Leichtigkeit erklommen hatte, angespornt schien. Sein Ergebnis wie auch das des Schützen Menzel, der allerdings fraglos durch bessere Haltungsnoten überzeugte (man achte auf den Hut!), bewegte sich im akzeptablen Mittelfeld, sodass die wackere Schar nun auch zufrieden ihren Heimweg antreten konnte.
Dieser verlief störungsfrei und so konnten sich die müden Kämpfer nach einem Ohnmachtsbrot im Alten Krug in Dungelbeck glücklich im heimischen Quartier zurückmelden.
Der Chronist
Von so viel Hopfenblütentee belebt, forderte der Zugführer sogar zum Hochstapeln auf, nachdem er vom Betrachten einer jungen Eingeborenen, die elfengleich einen 25-stufigen Turm mit scheinbarer Leichtigkeit erklommen hatte, angespornt schien. Sein Ergebnis wie auch das des Schützen Menzel, der allerdings fraglos durch bessere Haltungsnoten überzeugte (man achte auf den Hut!), bewegte sich im akzeptablen Mittelfeld, sodass die wackere Schar nun auch zufrieden ihren Heimweg antreten konnte.
Dieser verlief störungsfrei und so konnten sich die müden Kämpfer nach einem Ohnmachtsbrot im Alten Krug in Dungelbeck glücklich im heimischen Quartier zurückmelden.
Der Chronist
(*) Für die Historiker: Ja, ich weiß, Albrecht hat die Stadt nicht gegründet, aber im 11. Jahrhundert ging sie in den Besitz der Askanier über, deren Name von Ascania oder Ascharia, der latinisierten Form von Aschersleben, stammt. Und Chef der Askanier war kurz danach immerhin besagter Albrecht. Okay?