Ich glaub´, ich bin im richtigen Film #20
Wolfsburgs Fanszene dreht einen Dokumentarfilm zum Bundesliga-Jubiläum
von Marike Bebnowski
Wie immer bereitet sich der zwölfjährige Fynn Langehr auf ein Heimspiel seiner Wölfe vor: Trikot aus dem Schrank ziehen, den grün-weißen Schal umbinden und zuletzt der prüfende Blick, ob die Dauerkarte auch wirklich dabei ist. Dann geht es mit Vater Dirk und Kumpel Ronny mit dem Auto von der Kreuzheide aus zur Volkswagen- Arena, wo alle drei das Spiel aus Block acht in der Nordkurve verfolgen. Doch etwas ist anders: Ein Kamerateam begleitet den jungen VfL-Fan diesmal permanent. Denn Fynn ist einer von fünf Hauptdarstellern für die Fan-Dokumentation #20. Über ein offenes Casting beim Stadionfest ist Fynn für die Rolle des Nachwuchsfans ausgesucht worden. Verstellen muss er sich dafür überhaupt nicht, denn der VfL ist schon immer sein Verein. „Ich bin VfL-Fan, weil ich hier in Wolfsburg geboren wurde und hier lebe. Der VfL passt zur Stadt, und im Stadion zu sein, ist besonders wegen der Stimmung richtig toll. Mein erstes Spiel habe ich 2009 gesehen. Das war gegen Stuttgart“, erzählt er.
Wie immer bereitet sich der zwölfjährige Fynn Langehr auf ein Heimspiel seiner Wölfe vor: Trikot aus dem Schrank ziehen, den grün-weißen Schal umbinden und zuletzt der prüfende Blick, ob die Dauerkarte auch wirklich dabei ist. Dann geht es mit Vater Dirk und Kumpel Ronny mit dem Auto von der Kreuzheide aus zur Volkswagen- Arena, wo alle drei das Spiel aus Block acht in der Nordkurve verfolgen. Doch etwas ist anders: Ein Kamerateam begleitet den jungen VfL-Fan diesmal permanent. Denn Fynn ist einer von fünf Hauptdarstellern für die Fan-Dokumentation #20. Über ein offenes Casting beim Stadionfest ist Fynn für die Rolle des Nachwuchsfans ausgesucht worden. Verstellen muss er sich dafür überhaupt nicht, denn der VfL ist schon immer sein Verein. „Ich bin VfL-Fan, weil ich hier in Wolfsburg geboren wurde und hier lebe. Der VfL passt zur Stadt, und im Stadion zu sein, ist besonders wegen der Stimmung richtig toll. Mein erstes Spiel habe ich 2009 gesehen. Das war gegen Stuttgart“, erzählt er.
Da spielte der VfL bereits seit zwölf Jahren in der Bundesliga, Zweit- oder gar Drittliga-Zeiten hat Fynn nie erlebt. So wie ihm geht es mittlerweile vielen Anhängern, im Sommer jährt sich der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse zum 20. Mal. Dieses Jubiläum ist der Anlass für den geplanten Film von Fans für Fans. Die Idee für dieses besondere Projekt hatten David Bebnowski, Chris Krüger und Lars M. Vollmering im vergangenen Sommer entwickelt. Das VfL-verrückte Trio stellte die Idee innerhalb der Fanszene vor, stieß auf ein positives Feedback und machte sich an die Arbeit. Mittlerweile arbeiten in einer Projektgruppe rund 25 Fans ehrenamtlich an #20 mit – und leben damit die Grundidee des Films: von Fans für Fans. Regisseur Chris Krüger: „Uns ist es ganz wichtig, dass die Fans aktiv mitarbeiten und ihre Ideen mit einfließen. Nur so können wir zeigen, wie sensationell sich die Szene in den letzten 20 Jahren entwickelt hat.“ Er selber ist VfL-Fan seit mehr als 20 Jahren und war mit seinem Mitstreiter David Bebnowski bereits damals in der Wolfsburger Fanszene aktiv.
Hauptdarsteller des Films sind fünf VfL-Fans, die während der aktuellen Saison begleitet werden. Es geht um ihre Emotionen rund um den VfL. Was hat sie zum Fan gemacht? Wie leben sie ihr Fansein? Und welches Erlebnis hat sie dabei besonders geprägt? Neben Fynn sind Heike Waschull, Daniel Schmidt, Pascal Dornuf und Chris Heise dabei, ihre Geschichten sind vielfältig: Von der „Allesfahrerin“ Heike geht es über Fanfotograf Daniel bis hin zu Vorsänger Chris Heise, der besonders in der Nordkurve bestens bekannt sein dürfte: Sie alle verbindet ihre tiefe Leidenschaft für Grün-Weiß. Neben ihnen kommen auch weitere Fans zu Wort, und besondere Ereignisse wie zum Beispiel das Fanfest am Elsterweg, der Fanmarsch oder das traditionelle Tonnenfeuer stehen im Fokus. Und auch dass die grün-weiße Begeisterung bis nach Europa ausstrahlt, zeigt sich anhand des Engländers Rob. Fast jedes Heimspiel besucht er trotz einer Anreise aus der Nähe von Liverpool in England.
An den bislang zwölf Drehtagen besuchte das Filmteam die Fans zu Hause und hielt natürlich auch im Stadion die Kamera drauf. Auch Impressionen aus einzelnen Bundesligaspielen der Hinrunde finden sich im Film. Für die Rückrunde stehen weitere Spiele und Ereignisse, wie das Jubiläum des Wolfsburger Fanprojekts, auf dem Plan. Auch der VfL selbst wurde von den Initiatoren informiert und unterstützt das Team etwa durch organisatorische Hilfestellungen. „Beim Thema Drehgenehmigungen rund ums Stadion hat uns der VfL klasse unterstützt. Eine stimmige Umgebung und dazu noch authentische Darsteller – so soll etwas ganz Besonderes entstehen, was es in der Bundesliga in dieser Form noch nie gegeben hat“, so Krüger.
Da das Projekt autonom und ohne finanzielle Abhängigkeiten entsteht, verwundert es nicht, dass auch bei der Finanzierung des Projekts die Fans gefragt sind. Im Mittelpunkt steht aktuell ein Crowdfunding, bei dem sich alle VfL-Fans mit ihrer Spende am Film beteiligen können (siehe rechts). Für die ersten Heimspiele des Jahres sind zudem Infostände rund ums Stadion geplant. Vor dem Spiel gegen Augsburg am 28. Januar gibt es um 12 Uhr im Nordkurvensaal eine Informationsveranstaltung zu #20, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Es folgt eine große Sammelaktion, sodass auch jeder Stadionbesucher die Möglichkeit hat, etwas zu spenden. „Gibt jeder Stadionbesucher ein paar Euro, so kommen wir unserem Finanzierungsziel von mindestens 100.000 Euro immer näher“, rechnet Krüger, „es soll einfach jedem klar sein, dass wir als Wolfsburger hier ein ganz großes Ausrufezeichen setzen können. Das geht nur mit breiter finanzieller Unterstützung.“ Natürlich, so Krüger weiter, sei man auch auf der Suche nach regionalen und dem VfL verbundenen Firmen und Institutionen, die #20 unterstützen.
Da das Projekt autonom und ohne finanzielle Abhängigkeiten entsteht, verwundert es nicht, dass auch bei der Finanzierung des Projekts die Fans gefragt sind. Im Mittelpunkt steht aktuell ein Crowdfunding, bei dem sich alle VfL-Fans mit ihrer Spende am Film beteiligen können (siehe rechts). Für die ersten Heimspiele des Jahres sind zudem Infostände rund ums Stadion geplant. Vor dem Spiel gegen Augsburg am 28. Januar gibt es um 12 Uhr im Nordkurvensaal eine Informationsveranstaltung zu #20, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Es folgt eine große Sammelaktion, sodass auch jeder Stadionbesucher die Möglichkeit hat, etwas zu spenden. „Gibt jeder Stadionbesucher ein paar Euro, so kommen wir unserem Finanzierungsziel von mindestens 100.000 Euro immer näher“, rechnet Krüger, „es soll einfach jedem klar sein, dass wir als Wolfsburger hier ein ganz großes Ausrufezeichen setzen können. Das geht nur mit breiter finanzieller Unterstützung.“ Natürlich, so Krüger weiter, sei man auch auf der Suche nach regionalen und dem VfL verbundenen Firmen und Institutionen, die #20 unterstützen.
Im Juni 2017 und somit nach zehn Monaten, in denen immer wieder gedreht worden ist, sollen dann endgültig alle Szenen im Kasten sein. Dann heißt es für Krüger und Co. sichten, strukturieren, schneiden, vertonen. Schließlich soll #20 zur neuen Saison in den Wolfsburger Kinos zu sehen sein. Der Ort für die Premiere steht noch nicht fest, „aber es soll einen würdigen Rahmen für #20 geben“.
Auch Fynn wird bis dahin noch weitere Male vor der Kamera stehen. Geplant ist zum Beispiel ein Besuch in seiner Schule. Fynns Schulfreunde waren erst überrascht und dann begeistert, dass ihr Kumpel einer der Hauptdarsteller in #20 sein wird. Er selber ist „stolz, dabei zu sein“ und hofft, dass sich viele Menschen den Film anschauen werden. Vielleicht auch sein Lieblingsspieler Maxi Arnold, dessen Trikot mit der Rückennummer 27 Fynn auch am Drehtag trägt. Warum Arnold? „Er ist schon lange beim VfL, genau wie Schäfer“, sagt Fynn – und er weiß, dass Maxi Arnold für das steht, was auch #20 besonders und einzigartig machen soll: „Er hält zu seinem Verein und ist ein richtiger Wolfsburger!“