Der KR210 wurde zum Meister-Roboter

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Fußball, Arbeit, Leidenschaft: Der aktuelle Claim des VfL Wolfsburg war 2009 bei Marcel Struth schon Programm. Im Nachklang der Sensations-Meisterschaft sorgte der Volkswagen-Mitarbeiter und begeisterte VfL-Fan für den Hingucker im Werk. Im Karosseriebau in Sektor 14 stand bereits Anfang Juni ein Schweißroboter im grün-weißen Meisterlook. Kein Schaustück. Der Typ KR210 kam in der Produktion zum Einsatz!                                                 


"Deutscher Meister 2009 – VfL Wolfsburg“ stand in großen Lettern auf der Schwinge, den Sockel zierten die Namen aller Spieler (inklusive Trikotnummer) und von Felix Magath. Die arbeitsreiche Umsetzung in der Freizeit war das Produkt einer Wette.
    
Familie Kriszun zog von Wendschott aus los, um das letzte Spiel auf der Großleinwand am Hollerplatz zu sehen – Tochter Carolin hatte die Schale schon dabei.
Familie Kriszun zog von Wendschott aus los, um das letzte Spiel auf der Großleinwand am Hollerplatz zu sehen – Tochter Carolin hatte die Schale schon dabei.
„Ich habe einem Kollegen versprochen: Holt der VfL den Titel, gibt’s den Meister-Roboter“, berichtet der heute 45-jährige Struth. Der VfL ging in Vorleistung, der Vorgesetzte gab sein Okay, der Vorsfelder zog mit seinen Arbeitskollegen Frank Ziembinski und Hans-Peter Fröhling aus dem Kompetenz-Center Technik/Bereich Robotertechnik nach. Die Gelegenheit war günstig: „Ein Schweißroboter musste gewartet werden.“ Seine ursprünglich quietsch-orange Farbe hatte er schon verloren. Struth: „Alle Robbis waren damals bereits weiß lackiert.“ Fehlte noch das Grün. „Das haben wir im Baumarkt besorgt. Drei, vier Mal haben wir dann die Farbe aufgetragen, bis es perfekt war“, verrät der zweifache Familienvater, der seit dem Umzug in die VW-Arena eine Dauerkarte besitzt.
    
Von Marion Schmidt aus Wolfsburg kam dieses Bild – mit dem Hinweis: „Mutter und Tochter – ooooh, wie ist das schön...“
Von Marion Schmidt aus Wolfsburg kam dieses Bild – mit dem Hinweis: „Mutter und Tochter – ooooh, wie ist das schön...“
Der VfL-Robbi kam zurück an seinen Arbeitsplatz, konnte sich über mangelndes Interesse nicht beklagen. „Aus den vorbeifahrenden Besucherbahnen wird der außergewöhnliche Roboter gebührend bestaunt“, hieß es damals in der Mitarbeiter-Zeitung Autogramm. Das gute Stück erstrahlte dabei durchgehend in meisterlichem Glanz. Sauberkeit herrschte natürlich überall, aber dieser Roboter wurde besonders gepflegt. „Die Kollegen haben aufgepasst. Die Maschinen werden schon schnell schmutzig – und es gibt ja auch Funkenflug“, so Struth.
   
Und ab geht der Konfetti-Regen: Hagen Heinecke aus Velstove hielt den Moment der Schalen-Übergabe aus dieser besonderen Perspektive fest.
Und ab geht der Konfetti-Regen: Hagen Heinecke aus Velstove hielt den Moment der Schalen-Übergabe aus dieser besonderen Perspektive fest.
Fast klar, dass dieses Schmuckstück Begehrlichkeiten weckte. „Es gab schon Anfragen, unter anderem, ob wir nicht auch einen im Bayern-München-Look machen können. Aber das kam nicht in Frage“, sagt Struth lachend. Allerdings: 2013 wurde ein Roboter noch einmal sportlich gepimpt. „Als die VfL-Frauen das Triple geschafft haben.“ Dieses Modell war aber nur ein Ausstellungsstück.
   
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Heute ist auch der 2009er Schweißroboter längst nicht mehr im Einsatz. Aber: Es gibt ihn noch! „Er steht zur Zeit bei uns im Ersatzlager“, berichtet Struth. Wer den speziellen Robbi noch einmal in Aktion sehen möchte, kann das auf Youtube („Einfach Meister-Roboter VfL Wolfsburg eingeben“) machen. Ein Meister-Roboter in der Produktion. Eigentlich schade, dass der Titel nicht in Serie ging... ums




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