Damals war auch schon ein Bruno dabei

Die Geschichte zum Bild
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Wir wissen nicht, ob es Bruno so richtig rundherum behagt hat, als ihm da an einem ganz bestimmten Tag im Mai 2009 ein spezielles Stück Stoff übergestreift wurde. Doch es störte ihn auch nicht. Und: Es sah so aus, als ob sich der kleine Hund recht wohlfühlte in seinem schicken Shirt. Und er trug es mit Würde. Da ist sich Besitzerin Birgit Brunstein sicher. Und die fotografischen Belege bezeugen das. Genau wie manche Reaktion damals. An jenem 23. Mai 2009 wurde sie oft angesprochen. Auf den Hund – und auf das schicke Meistershirt, das auf den Hund gekommen war.
                                                  


„Das war so eine spontane Idee“, erinnert sich die Bergfelderin. „Es hatte sich abgezeichnet, dass der VfL es machen müsste, dass er Meister werde würde.“ Der Tag des Saisonfinales rückte näher, sie war sich einig mit ihrem Mann:
    
Von Hans-Georg Bachmann kam dieses Bild: „Wir haben die Meisterschaft auf der anschließenden Australien-Reise noch gebührend gefeiert“ – inklusive Meistersekt.
Von Hans-Georg Bachmann kam dieses Bild: „Wir haben die Meisterschaft auf der anschließenden Australien-Reise noch gebührend gefeiert“ – inklusive Meistersekt.
„Wir fahren in die Stadt. Da wollen wir dabei sein, das müssen wir miterleben!“ Tickets fürs Stadion hatten sie keine. Brunstein: „So eine klassische Dauerkartenbesitzerin bin ich nicht. Die Zeit würde nicht reichen, regelmäßig hinzugehen.“ Aber sie ist immer mal wieder da. Wie so viele Menschen der Region, nicht nur in jenen Tagen im Frühjahr 2009, hatte sie den VfL längst im Herzen. „Wie es läuft, wie sie gespielt haben, das verfolgte ich schon lange. Und bis heute.“
    
Daniela Haase aus Nordsteimke hatte Spezial-Shirts hergestellt – mit den Anfangsbuchstaben derer, die aus Sicht der Familie für den Titel besonders wichtig waren. Tochter Julienne Haase, damals eineinhalb Jahre alt, präsentiert also: MAgath, GRafite, Misimovic, DZEko, BEnaglio, JOsue, RIEther und BARzagli.
Daniela Haase aus Nordsteimke hatte Spezial-Shirts hergestellt – mit den Anfangsbuchstaben derer, die aus Sicht der Familie für den Titel besonders wichtig waren. Tochter Julienne Haase, damals eineinhalb Jahre alt, präsentiert also: MAgath, GRafite, Misimovic, DZEko, BEnaglio, JOsue, RIEther und BARzagli.
Samt Bruno ging es also am sonnigen Samstag in die Wolfsburger City, frohgelaunt im sicheren Gefühl, am Abend den Meister VfL Wolfsburg feiern zu dürfen. Im Hallenbad wurde das Spiel geschaut, später zog man noch in die Stadt. Schals, Fahnen, Wimpel, grün-weiße Accessoires standen hoch im Kurs. Die Brunsteins machten Bruno schick. Sehr schick. Das Logo des VfL prangte auf dem Shirt des Australian Shepherd, der Schriftzug „Deutscher Meister 2009“, dazu Pfotenabdrücke. „Stoffmalfarbe“, sagt die handwerklich begabte Bergfelderin mit einem Augenzwinkern, „auf einem zurechtgeschnittenen Herrenunterhemd. Das ging ruckzuck.“
   
Bodo Nies schickte dieses Bild mit den Mitgliedern der „VfL Supporters USA“ bei deren „Meisterfeier“ vorm US-TV.
Bodo Nies schickte dieses Bild mit den Mitgliedern der „VfL Supporters USA“ bei deren „Meisterfeier“ vorm US-TV.
Und schmunzelnd fügt sie hinzu: „Ich habe mal technische Zeichnerin gelernt – zu irgendetwas muss die Ausbildung ja gut gewesen sein...“ Brunos Trikot wurde gut. „Wir wurden auf das Shirt angesprochen, gefragt, wo es das zu kaufen gibt“, so Brunstein. Am Ende war es ein ebenso unvergesslicher wie anstrengender Tag gewesen. „Wir sind bis in die Nacht geblieben, dann irgendwann zurück nach Bergfeld“, erinnert sich der VfL-Fan. Bruno hatte tagsüber immer mal ein Nickerchen eingelegt, „hat aber gut durchgehalten“.
   
Damals war auch schon ein Bruno dabei Image 2
Vom Trubel ließ sich der Hund nicht beeindrucken, überstand das Ganze unbeschadet. Das Shirt hatte Bruno mit Würde getragen. Es existiert nicht mehr. „Das war nach diesem Tag schon nicht mehr zu gebrauchen“, sagt die VW-Angestellte. Aber es gibt ja noch die Bilder. Und tolle Erinnerungen. „Die Meisterschaft, das war so ein Tag wie 1997 beim Aufstieg in die Bundesliga. Es war ein ganz tolles Gefühl von Gemeinsamkeit überall zu spüren.“ Ähnliches noch einmal zu erleben – die 58-jährige hätte nichts dagegen. Am 23. Mai wird sie in Erinnerungen an einen unvergessenen Tag schwelgen. Übrigens mit Bruno. Denn der Zwölfjährige hat „zwar die ersten Alterswehwehchen“, aber ihr Meisterhund ist ansonsten immer noch putzmunter. rau




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