Ronaldo, immer Ronaldo: Portugal bei der Fußball-WM 2018

Der portugiesische Superst ar ist Führungsperson, Top-Torschütze und heimlicher Co-Trainer beim Europameister. Ein Startrainer traut dem Team sogar den Titel zu.

Im Endspiel der EM 2016 verletzte sich „CR7“ früh (kleines Bild oben), coachte seine Mannschaft dann aber mit bandagiertem Knie zum Titel.
Im Endspiel der EM 2016 verletzte sich „CR7“ früh (kleines Bild oben), coachte seine Mannschaft dann aber mit bandagiertem Knie zum Titel.
Paris im Juli 2016. Das Finale der EM zwischen Portugal und Frankreich soll das größte Spiel für Superstar Cristiano Ronaldo werden. Dann das: Der Portugiese muss nach nur 25 Minuten verletzt vom Feld und weint. Der Schmerz und die Trauer sind ihm ins Gesicht geschrieben. Er, der vielleicht beste Kicker seiner Generation, kann nicht mehr helfen.

Von wegen. Ronaldo agiert anschließend an der Seitenlinie wie ein zweiter Trainer neben Fernando Santos. Er treibt seine Kameraden nach vorn, ist nach dem Siegtreffer durch Eder nicht mehr zu halten. Ronaldo ist am Ziel seiner Träume: Europameister!

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Dieses EM-Finale damals in Frankreichs Hauptstadt war ein weiterer Beweis dafür, wie sehr Portugal abhängig ist von Ronaldo, wie sehr alles auf ihn blickt, egal was er macht. Er wird geliebt und gehasst. Doch der Respekt vor dem Stürmer ist überall gleich groß.

Der 33-Jährige hat einen großen Anteil an der WM-Qualifikation. Ronaldo rettete den Europameister gegen Andorra vor dem Gang in die Play-offs, dabei hatte ihn Trainer Santos auf dem Kunstrasen schonen wollen. Seine Mannschaft steuerte auf ein Remis zu, Ronaldo kam – und traf. Im Gruppenendspiel gegen die Schweiz gewann Portugal 2:0 – ausnahmsweise ohne Ronaldo-Treffer.
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Ronaldo, der trotz seines Alters laut transfermarkt.de einen Marktwert von 100 Millionen Euro hat, ist deshalb bei der WM der Hoffnungsträger der Portugiesen. Für den Star, der zuletzt damit kokettierte, Real Madrid zu verlassen, könnte es auch das letzte WM-Turnier sein, obwohl er betont, noch viele Jahre kicken zu wollen. Entsprechend groß ist sein Streben nach einem guten Ergebnis. Kein geringerer als Manchester Uniteds Trainer José Mourinho traut es Portugal zu, den WM-Pokal holen zu können. „Ohne Cristiano wäre ein WM-Sieg unmöglich, aber mit ihm ist nichts unmöglich.“

Auch abseits von Ronaldo hat Portugal ein gutes Team. Topleute wie Innenverteidiger Pepe oder Mittelfeldspieler Joao Moutinho bilden mit Torhüter Rui Patricio eine seit Jahren funktionierende Achse. Hinzu kommen die Offensivtalente Bernardo Silva (Manchester City), Gelson Martins (S. Lissabon) und André Silva (Milan).

Und damit das Team nicht ausgerechnet von Ronaldo geschwächt wird, weil alles auf ihn zugeschnitten ist, sagt er selbst: „Wir müssen mit beiden Beinen auf dem Boden und bescheiden bleiben.“ Understatement vom Superstar.

SCHNELLCHECK

Zahlen und Fakten

Höchste Siege
1994 und 1999 gegen Liechtenstein,
2003 gegen Kuwait (8:0)

Höchste Pleite

1947 gegen England (0:10)

Rekordnationalspieler
Cristiano Ronaldo (149 Spiele)

Rekordtorschütze
Cristiano Ronaldo (81 Tore)

Wert des WM-Kaders
466 350 000 Euro

Größte Erfolge

WM-Dritter 1966, Europameister 2016, Dritter beim Confed Cup 2017

Der Trainer

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Fernando Santos (63) führte Portugal vor zwei Jahren völlig überraschend zum Europameistertitel. Seine eher defensive Taktik brachte den Erfolg nach einer enttäuschenden WM-Teilnahme 2014. Bevor er Portugal als Nationaltrainer übernahm, war er für die griechische Nationalmannschaft verantwortlich. Selbst war er auch Fußballprofi, beendete seine Karriere jedoch bereits im Alter von 21 Jahren. Santos wurde nach dem EM-Titel 2016 als Weltnationaltrainer geehrt.

Der Star

Cristiano Ronaldo (33) ist fünfmaliger Weltfußballer, gilt neben Lionel Messi als bester Kicker auf dem Planten. Auf dem Rasen ist der extravagante Stürmer stets eine prägende Figur und schoss für Real Madrid in dieser Saison 44 Tore in 44 Pflichtspielen. Aber auch abseits des Balles ist CR7 Spitze. Mit insgesamt etwa 320 Millionen Fans ist er die weltweite Nummer 1 in den sozialen Medien (Facebook, Twitter, Instagram). Ronaldo entwirft Parfums und Unterwäsche mit seinem Kürzel.
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