Belgiens Team bei der WM 2018: Das magische Dreieck

Belgiens Team ist mit Topstars gespickt und wird seit Jahren vor jedem Turnier hoch gehandelt. Jetzt folgt der nächste Offensivanlauf auf einen großen Titel.
Eden Hazard (von links), Romelu Lukaku und Kevin De Bruyne wollen endlich einen großen Titel gewinnen.
Eden Hazard (von links), Romelu Lukaku und Kevin De Bruyne wollen endlich einen großen Titel gewinnen.
Der nächste Anlauf für Belgiens „goldene Generation“: Geht man nach dem individuellen Talent der Spieler, gehört die Mannschaft von Trainer Roberto Martinez zu den Mitfavoriten. Insbesondere wenn das belgische Dreieck in Topform ist. Kevin De Bruyne (Manchester City), Romelu Lukaku (Manchester United) und Eden Hazard (Chelsea) sind die herausragenden Spieler in einem ohnehin schon starken Kader. Seit 2014 hofft ganz Belgien, dass diese drei ihr Land in einem großen Turnier zum Titel führen. Zaubert sich das magische Dreieck im dritten Anlauf zum ganz großen Coup?

Wie groß die Erwartungen in der Heimat sind, beweist, dass Trainer Marc Wilmots nach den Viertelfinalteilnahmen bei der WM 2014 und der EM 2016 gehen musste. Nachfolger ist der Spanier Roberto Martinez, der zuvor 20 Jahre lang im englischen Fußball arbeitete. Um den Superstars den Killerinstinkt zu verpassen, den es bei großen Turnieren braucht, holte der Spanier mit dem Franzosen Thierry Henry, Weltmeister 1998, sofort einen namhaften Co-Trainer an seine Seite.
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Der Erfolg spricht für das neue Duo. In 17 Spielen kassierten die Belgier nur eine Niederlage, schossen 57 Tore und qualifizierten sich als erstes europäisches Team nach Gastgeber Russland für die WM. Belgien bestach dabei mit offensiver Wandlungsfähigkeit und taktischer Finesse.

Und trotzdem hat Martinez ein Problem – die Stars sind international weder sonderlich erfahren noch erfolgreich, aber dennoch gerade jetzt in der Blüte ihrer Karriere. Zudem verletzte sich Abwehrchef Vincent Company im Test gegen Portugal (0:0) an der Leiste. Kommt er rechtzeitig in WM-Form?


43 Treffer erzielten die Belgier in der Qualifikation. Topwert gemeinsam mit Deutschland.

Die Ansprüche vor dem Turnier wurden von den Leistungsträgern offensiv wie nie formuliert. „Ich denke, dass es für unser Team, für unsere Generation die wichtigste WM sein wird“, sagt Mittelfeldspieler Axel Witsel, der als Abräumer für die Absicherung zuständig ist. „Das Team ist bereit, wir sind jetzt erfahrener; wir haben in Brasilien und an der EM in Frankreich teilgenommen. Wir müssen unsere Sache von Spiel zu Spiel besser machen als bei der letzten WM.“

Ein Unterschied wird innerhalb der Mannschaft nicht gemacht. „Unsere Identität ist es, demütig zu bleiben. Das Ziel des Star-Ensembles ist klar: Es soll das beste belgische Ergebnis bei einer WM eingefahren werden. 1986 wurde Belgien Vierter. Ob sich De Bruyne, Hazard und Lukaku aber mit einem Erfolg im Spiel um Platz drei zufriedengeben würden? Für die drei Weltstars zählt eigentlich nur eins: der Titel.

SCHNELLCHECK

Zahlen und Fakten

Höchster Sieg
2001 gegen San Marino (10:1)

Höchste Pleite

2009 gegen Spanien (0:5)

Rekordnationalspieler
Jan Vertonghen (100 Spiele)

Rekordtorschütze
Romelu Lukaku (33 Tore)

Wert des WM-Kaders
760 000 000 Euro

Größte Erfolge

Olympiasieger 1920, Vizeeuropameister 1980, WM-Vierter 1986

Der Trainer

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Roberto Martinez (44) löste nach der enttäuschenden EM 2016 Marc Wilmots als Belgien-Coach ab. Mit der aktuellen „goldenen Generation“ zählt seine Mannschaft zu den Favoriten. Doch die Nichtnominierung von Roma-Star Nainggolan, der die Entscheidung als „großen Fehler“ bezeichnete, sorgte für eine Riesenüberraschung. Kurz vor der WM verlängerte Martinez seinen Vertrag vorzeitig bis 2020. 2010 war er bei der Weltmeisterschaft noch als Co-Kommentator beim US-Sportsender ESPN im Einsatz.f.


Der Star

Kevin De Bruyne (26) gehört laut seinem Klubtrainer Pep Guardiola zu den besten Spielern der Welt. Seit seinem 76-Millionen-Euro-Transfer vom VfL Wolfsburg zu Manchester City hat sich De Bruyne zumindest zu einem Weltklassespieler entwickelt. Gemeinsam mit Chelseas Eden Hazard soll er Belgien zum Titel führen. In der Quali war nur Deutschland (alle zehn Spiele gewonnen) besser als die Belgier (9 Siege, 1 Remis).

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