WM-Debüt für Island bei der Fußball-WM 2018 - Huh!
Nach der sensationellen Vorstellung bei der ersten EM-Teilnahme hat sich Island erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert – es soll geklatscht werden.
Zugegeben, unbekannt ist diese isländische Nationalmannschaft spätestens seit der Europameisterschaft 2016 nicht mehr. Zu große Aufmerksamkeit erlangte die fußballerisch vielleicht ein wenig limitierte, leidenschaftlich aber bravourös kämpfende Mannschaft in Frankreich. Garniert mit dem Auftritt der Fans, den Klatscheinlagen und dem lautstarken „Huh“ wurde der Fußballzwerg zur Hauptattraktion während des Turniers. Zwei Jahre später will Island nun auch Russland aufmischen.
Überraschend deutlich qualifizierten sich die Nordeuropäer als kleinstes Land der Geschichte für eine Weltmeisterschaft. Zum Vergleich: Die deutsche Stadt Wuppertal hat ungefähr so viele Einwohner wie ganz Island (348 000), oder anders gesagt: Es leben mehr Schafe (470 000) als Menschen dort. Und Island wurde in einer Gruppe mit Kroatien, der Türkei und der Ukraine Erster. „Das ist alles ganz schön seltsam. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich meine ... Pelé, Maradona, Aron Einar Gunnarsson“, sagte der Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson augenzwinkernd.
50 Profifußballer gibt es insgesamt in dem kleinsten Land, das sich je für eine WM qualifiziert hat.
Ein One-Hit-Wonder ist Island im Fußball also nicht mehr – und doch immer noch die klassische Underdog-Story. In Island kann in Hallen das ganze Jahr über Fußball gespielt werden. Zudem muss jeder Nachwuchstrainer eine Lizenz vom Verband haben. Das hat zur Folge, dass die Nachwuchsspieler seit Jahren bestens ausgebildet werden, was sich inzwischen auch im Profi bereich auszahlt.
Gerade einmal 50 isländische Profifußballer gibt es. Die Mann- schaft ist eingespielt, kennt sich bestens und ist eine eingeschworene Truppe. „Wir haben eine super Generation, die schon seit Jahren zusammenspielt. Außerdem hatten wir in den vergangenen Jahren viele gute Trainer, die neue und wichtige Impulse gesetzt haben“, erklärt Alfred Finnbogason vom FC Augsburg. Er spielt neben dem Star, Gylfi Sigurdsson vom FC Everton, oder Birkir Mar Saevarsson vom isländischen Verein Valur Reykjavík.
Gerade einmal 50 isländische Profifußballer gibt es. Die Mann- schaft ist eingespielt, kennt sich bestens und ist eine eingeschworene Truppe. „Wir haben eine super Generation, die schon seit Jahren zusammenspielt. Außerdem hatten wir in den vergangenen Jahren viele gute Trainer, die neue und wichtige Impulse gesetzt haben“, erklärt Alfred Finnbogason vom FC Augsburg. Er spielt neben dem Star, Gylfi Sigurdsson vom FC Everton, oder Birkir Mar Saevarsson vom isländischen Verein Valur Reykjavík.
Ein Unterschied wird innerhalb der Mannschaft nicht gemacht. „Unsere Identität ist es, demütig zu bleiben. Wir bleiben uns treu. Niemand ist hier zu groß, um nicht für das Team zu spielen. Wir sagen immer, dass der größte Star derjenige ist, der am härtesten arbeitet“, sagt der Trainer. Deshalb ist sich Hallgrimsson sicher: „Jeder wird in Russland für Island sein. Jeder wird auf unserer Seite sein.“
SCHNELLCHECK
Zahlen und Fakten
Höchster Sieg
1985 gegen Färöer (9:0)
Höchste Pleite
1967 gegen Dänemark (2:14)
Rekordnationalspieler
Runar Kristinsson (104 Spiele)
Rekordtorschütze
Eidur Gudjohnsen (26 Tore)
Wert des WM-Kaders
75 500 000 Euro
1985 gegen Färöer (9:0)
Höchste Pleite
1967 gegen Dänemark (2:14)
Rekordnationalspieler
Runar Kristinsson (104 Spiele)
Rekordtorschütze
Eidur Gudjohnsen (26 Tore)
Wert des WM-Kaders
75 500 000 Euro
Größte Erfolge
EM-Viertelfinale 2016
Der Trainer
Heimir Hallgrimsson (51) ist gelernter Zahnarzt und geht seinem Beruf neben dem Trainerdasein immer noch nach. Seit 2013 ist er für die isländische Nationalmannschaft als Trainer zuständig – zunächst zusammen mit dem Schweden Lars Lagerbäck. Seit 2016 ist er der alleinige Chef.
Der Star
Gylfi Sigurdsson (28) ist der bekannteste Spieler der Isländer. Von 2010 bis 2012 spielte er für die TSG Hoff enheim in der Bundesliga, bevor er in England groß rauskam. Für Swansea City, Tottenham Hotspur und jetzt den FC Everton machte er schon über 200 Spiele in der Premier League und ist vor allem aufgrund seiner Schusstechnik gefürchtet bei den Gegnern. In der Nationalmannschaft ist der Freistoßexperte die Schaltzentrale im Spiel von Trainer Hallgrimsson.