Fußball Bundesliga 2017/2018

Stars made in Germany

Spieler aus dem Land des Weltmeisters sind im Ausland gefragt wie nie. Und die europäischen Topklubs lassen sich die Dienste der Legionäre mehrere Millionen kosten. Die meisten Deutschen zieht es nach England.

England

„Gunners“-Star: Mesut Özil spielt seit 2013 für den FC Arsenal.
„Gunners“-Star: Mesut Özil spielt seit 2013 für den FC Arsenal.
In keinem anderen Land außer Deutschland selbst spielen mehr deutsche Profis in der 1. Liga. Die englische Premier League zieht vor allem die Topstars an: Mit Mesut Özil, Per Mertesacker und Shkodran Mustafi stehen bei Arsenal London gleich drei Deutsche im Kader, einer mehr als bei Manchester City (Leroy Sané und Ilkay Gündogan) und dem FC Liverpool (Loris Karius und Emre Can). In diesem Sommer zog auch der FC Chelsea nach: Die „Blues“ kauften DFB-Verteidiger Antonio Rüdiger für 35 Millionen Euro vom AS Rom. Doch nicht nur die Topklubs sind heiß auf deutsche Fußballer: Bei Leicester City spielt Robert Huth, für Brighton laufen Pascal Groß und Uwe Hünemeier auf. Philipp Wollscheid steht bei Stoke City unter Vertrag. Aufsteiger Huddersfield Town setzt auf Chris Löwe, Christopher Schindler, Michael Hefele und Collin Quaner. Damit spielen insgesamt 16 deutsche Profis in der Premier League mit einem Gesamtmarktwert von 218 Millionen Euro.


Spanien

Titelsammler: Toni Kroos gewann schon dreimal die Champions League – zweimal mit Real Madrid (Foto) und einmal mit Bayern.
Titelsammler: Toni Kroos gewann schon dreimal die Champions League – zweimal mit Real Madrid (Foto) und einmal mit Bayern.
Der aktuell wohl beste deutsche Spieler zaubert in der spanischen Primera Division – und ist dabei extrem erfolgreich: Toni Kroos gewann mit Real Madrid in der vergangenen Saison nicht nur die spanische Meisterschaft, sondern auch die Champions League. Es war bereits die dritte europäische Krönung für den 27-jährigen gebürtigen Greifswalder. Der Real-Kontrahent FC Barcelona um DFB-Torwart Marc-André ter Stegen blieb damit nur der spanische Pokaltitel. Mittelfeldstratege Kroos reifte nach seinem Wechsel 2014 vom FC Bayern München nach Madrid zum Weltstar, sein aktueller Marktwert von 70 Millionen Euro ist der höchste aller deutschen Spieler. Ganz so weit ist ter Stegen (Marktwert: 25 Millionen Euro) noch nicht, doch immerhin absolvierte er gerade seine erste Saison als unangefochtener Stammtorwart des Weltklubs aus Barcelona.

Deutsche Spieler im Ausland

Dänemark

Hany Mukhtar (22 Jahre)
Bröndby IF


England

Mesut Özil (28)
FC Arsenal

Shkodran Mustafi (25)
FC Arsenal

Per Mertesacker (32)
FC Arsenal

Antonio Rüdiger (24)
FC Chelsea

Leroy Sané (21)
Manchester City

Ilkay Gündogan (26)
Manchester City

Emre Can (23)
FC Liverpool

Loris Karius (24)
FC Liverpool

Robert Huth (32)
Leicester City

Pascal Groß (26)
Brighton and Hove Albion

Uwe Hünemeier (31)
Brighton and Hove Albion

Philipp Wollscheid (28)
Stoke City

Christopher Schindler (27)
Huddersfield Town

Chris Löwe (28)
Huddersfield Town

Michael Hefele (26)
Huddersfield Town

Collin Quaner (26)
Huddersfield Town

Felix Wiedwald (27)
Leeds United

Marcel Franke (24)
Norwich City

Jens Hegeler (29)
Bristol City


Frankreich

Julian Draxler (23)
Paris Saint-Germain

Kevin Trapp (27)
Paris Saint-Germain

Diego Contento (27)
Girondins Bordeaux


Griechenland

Marko Marin (28)
Olympiakos Piräus


Italien

Sami Khedira (30)
Juventus Turin

Gianluca Gaudino (20)
Chievo Verona

Robin Gosens (23)
Atalanta Bergamo
Japan

Lukas Podolski (32)
Vissel Kobe


Niederlande

Amin Younes (24)
Ajax Amsterdam

Daniel Schwaab (28)
PSV Eindhoven

Rico Strieder (25)
FC Utrecht

Stefan Thesker (26)
Twente Enschede


Österreich

Marc Rzatkowski (27)
RB Salzburg

Reinhold Yabo (25)
RB Salzburg


Russland

Serdar Tasci (30)
Spartak Moskau


Spanien

Toni Kroos (27)
Real Madrid

Marc-André ter Stegen
FC Barcelona


Türkei

Tolgay Arslan (26)
Besiktas Istanbul

Andreas Beck (30)
Besiktas Istanbul

Sinan Gümüs (23)
Galatasaray Istanbul

Koray Günter (22)
Galatasaray Istanbul

Robin Yalcin (23)
Rizespor

Süleyman Koc (28)
Rizespor


USA

Bastian Schweinsteiger (33)
Chicago Fire

Florian Jungwirth (28)
San Jose Earthquakes

Info: Aufgelistet sind alle im Ausland beschäftigten deutschen Profis, die laut Internetseite transfermarkt.de (Stand: 24. Juli 2017) einen Marktwert von mindestens einer Million Euro hatten.

Frankreich

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Immer wieder geben die Vereine der französischen Ligue 1 ihre besten Spieler ins Ausland ab – nur Paris Saint-Germain macht da nicht mit. Der Hauptstadtklub kaufte sich in den vergangenen Jahren einen Topkader zusammen, zu dem inzwischen auch die deutschen Nationalspieler Julian Draxler (Foto, Marktwert: 35 Millionen Euro) und Kevin Trapp (Marktwert: 10 Millionen Euro) zählen. Das Duo wurde vergangene Saison mit Paris französischer Pokal-, Ligapokal und Superpokalsieger. Nur in der Ligue 1 war Konkurrent AS Monaco noch besser, Paris wurde Zweiter. Neben Draxler und Trapp spielt mit Diego Contento ein weiterer deutscher Profi in Frankreich. Der Ex-Bayern-Profi steht seit 2014 bei Girondins Bordeaux unter Vertrag, ist dort Stammspieler.

Italien

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Miroslav Klose ist weg (bis 2016 bei Lazio Rom), Antonio Rüdiger ist auch weg (bis Juni 2017 beim AS Rom). Bleibt nur noch Sami Khedira (Foto), der als Deutscher die Fahne in der italienischen Serie A hochhält, oder? Nicht ganz. Mit Gianluca Gaudino (Chievo Verona), Robin Gosens (Atalanta Bergamo) und Oliver Kragl (FC Crotone) laufen drei weitere Deutsche in der Serie A auf. Gaudino wechselte im Sommer vom FC Bayern nach Verona, Gosens kam von Heracles Almelo (Niederlande) nach Italien, Kragl ist ein ehemaliger Hallenfußballer aus Wolfsburg, der über den italienischen Serie-BLigisten Frosinone zu Aufsteiger Crotone wechselte. Und trotzdem bleibt Khedira (Marktwert laut transfermarkt.de: 28 Millionen Euro) das DFB-Aushängeschild in Italiens Topliga. Mit Juventus Turin verlor der Mittelfeldspieler vergangene Spielzeit zwar das Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:4), wurde dafür aber italienischer Meister und Pokalsieger.

Und was machen Poldi und Schweini?

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Kobe war sofort zugekleistert mit „Welcome, Poldi“-Plakaten. Die Bewohner der 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt lieben ihren neuen J-League-Star Lukas Podolski (l.). Vissel Kobe heißt der neue Verein des ehemaligen deutschen Nationalstürmers, der durch seine Verpflichtung in ganz Japan eine wahre Euphorie ausgelöst hat – ähnlich wie sein Kumpel Bastian Schweinsteiger (r.) in Chicago. Schweinsteiger spielt seit März 2017 in der US-amerikanischen MLS für Chicago Fire. Den Vorwurf, er sei in die USA gewechselt, um noch mal richtig abzukassieren, entkräftet der Weltmeister von 2014 mit überragenden Leistungen. Schweinsteiger hat Chicago zum Spitzenteam und Anwärter auf den Titel gemacht – nun muss Podolski sportlich nachziehen. Bei seinem Debüt klappte das schon ganz gut. Mit zwei Toren war der 32-Jährige, der mit der Rückennummer 10 auflief, der umjubelte Matchwinner beim 3:1-Sieg gegen Omiya Ardija.

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