Die 60er
In den 1960er-Jahren musste der VfL zunächst in den eigenen Stadtgrenzen um die Vorherrschaft kämpfen, nicht immer mit Erfolg. 1961 landeten die Grün-Weißen in der Amateuroberliga Niedersachsen-Ost direkt hinter Aufsteiger 1. FC Wolfsburg auf Platz fünf. In der Saison 1962/63 sorgten die VfLer dann für Furore. Sie wurden nicht nur Niedersachsen-Meister, sondern qualifizierten sich auch für die Regionalliga Nord, der nach Einführung der Bundesliga zweithöchsten deutschen Spielklasse. Parallel spielte der VfL am 6. Juli 1963 in Kassel um seinen ersten nationalen Titel, im Finale der deutschen Amateurmeisterschaft warteten die Amateure des VfB Stuttgart. Die Wolfsburger hatten viele Chancen, aber kein Glück, verloren mit 0:1. Richtig bitter lief’s in der Saison 1967/68: Als spielfreier Spitzenreiter musste das Team um die Top-Torjäger Wilfried Kemmer und Wolf-Rüdiger Krause am letzten Spieltag im Kampf um die Bundesliga-Aufstiegsrunde noch Arminia Hannover und den 1. SC Göttingen 05 vorbeiziehen lassen.
Peles Doppelpack am Elsterweg
Das Spiel des Jahrzehnts
3. JUNI 1961: VFL WOLFSBURG – FC SANTOS 3:6
Nervös war Wilfried „Fredi“ Reckel an diesem 3. Juni 1961 nach eigenem Bekunden nicht, dabei wäre es nur allzu verständlich gewesen. Der Mittelfeldspieler traf mit dem VfL auf einen der besten Klubs jener Zeit – den FC Santos. VW hatte den Test gegen die Brasilianer eingefädelt, 10.000 Zuschauer pilgerten nicht zuletzt wegen eines gewissen Edson Arantes do Nascimento ins VfL-Stadion. Pelé, so sein Künstlername, war erst 20 Jahre alt, aber schon weltberühmt. Zusammen mit weiteren Ballzauberern wie Tite oder Coutinho wirbelte er durch die Wolfsburger Reihen, die Kicker aus der Amateur-Oberliga, verstärkt mit Spielern von Eintracht Braunschweig, waren allerdings mehr als Slalomstangen. Günter Rüge (2) und Gerhard „Fichte“ Schrader sorgten mit ihren Toren für ein achtbares Ergebnis; Santos gewann mit 6:3, mehr Gegentore bekam der Klub auf dieser Europatour nirgendwo. Pelé erzielte einen Doppelpack. „So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie er die beiden Dinger gemacht hat“, staunte Reckel, der als Bewacher des Ausnahmekönners trotzdem eine gute Figur abgegeben hatte, noch Jahrzehnte später. „Gegen den besten Spieler der Welt zu spielen, das vergisst du nie.“ (nik)
Nervös war Wilfried „Fredi“ Reckel an diesem 3. Juni 1961 nach eigenem Bekunden nicht, dabei wäre es nur allzu verständlich gewesen. Der Mittelfeldspieler traf mit dem VfL auf einen der besten Klubs jener Zeit – den FC Santos. VW hatte den Test gegen die Brasilianer eingefädelt, 10.000 Zuschauer pilgerten nicht zuletzt wegen eines gewissen Edson Arantes do Nascimento ins VfL-Stadion. Pelé, so sein Künstlername, war erst 20 Jahre alt, aber schon weltberühmt. Zusammen mit weiteren Ballzauberern wie Tite oder Coutinho wirbelte er durch die Wolfsburger Reihen, die Kicker aus der Amateur-Oberliga, verstärkt mit Spielern von Eintracht Braunschweig, waren allerdings mehr als Slalomstangen. Günter Rüge (2) und Gerhard „Fichte“ Schrader sorgten mit ihren Toren für ein achtbares Ergebnis; Santos gewann mit 6:3, mehr Gegentore bekam der Klub auf dieser Europatour nirgendwo. Pelé erzielte einen Doppelpack. „So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie er die beiden Dinger gemacht hat“, staunte Reckel, der als Bewacher des Ausnahmekönners trotzdem eine gute Figur abgegeben hatte, noch Jahrzehnte später. „Gegen den besten Spieler der Welt zu spielen, das vergisst du nie.“ (nik)