Bezirksliga: Trainer Markus Schindelar über den großen Kader des Aufsteiger-Clubs SV Viktoria Woltwiesche

Bezirksliga: Aufsteiger Viktoria Woltwiesche vergrößert den Kader – Ziel ist ein einstelliger Platz
Der Kreismeister: Woltwiesches Mannschaftsfoto zeigt (im Uhrzeigersinn) Keeper Tobias Moldauer (grün), Thomas Bucklisch, Gerrit Meyer, Jan Sellmann, Trainer Markus Schindelar, Philipp Huczala, Danny Bünger, Dimitri Keller, Christopher Hornich, Tobias Fuhrmann, Marco Di Nunno, Adrian Mühl, Co-Trainer Axel Plumeier, Sebastian Kudlek, Marcel Mach, Dustin Peschelt, Sven Bruns und Florian Meier. RALLF BÜCHLER
Der Kreismeister: Woltwiesches Mannschaftsfoto zeigt (im Uhrzeigersinn) Keeper Tobias Moldauer (grün), Thomas Bucklisch, Gerrit Meyer, Jan Sellmann, Trainer Markus Schindelar, Philipp Huczala, Danny Bünger, Dimitri Keller, Christopher Hornich, Tobias Fuhrmann, Marco Di Nunno, Adrian Mühl, Co-Trainer Axel Plumeier, Sebastian Kudlek, Marcel Mach, Dustin Peschelt, Sven Bruns und Florian Meier. RALLF BÜCHLER
Auftrag erfüllt: Er sollte die Mannschaft in die Bezirksliga zurückführen – und das ist Markus Schindelar gleich in seinem ersten Jahr bei Viktoria Woltwiesche gelungen, wurde die Mannschaft doch Kreismeister. Sahnehäubchen oben drauf war der Gewinn des Kreispokals. Und obwohl es nur wenige Abgänge gab, verpflichtete der Double-Sieger in der Sommerpause gleich 13 neue Spieler, darunter sechs vom Ortsnachbarn aus Broistedt. Entsprechend ist der Kader nun erheblich größer als noch in der Meistersaison. Gleichwohl gibt sich der Coach bezüglich der Zielsetzung vorsichtig. „Wenn es uns gelingt, in den einstelligen Bereich zu kommen, wäre ich zufrieden“, sagt Schindelar. Was sich der 38-Jährige darüber hinaus vorgenommen hat, erläutert er im Gespräch mit der PAZ.

Herr Schindelar, vor einem Jahr haben Sie im „Anpfiff“ gesagt, dass es zum Aufstieg keine Alternative gibt. Hatten Sie zwischenzeitlich auch mal Zweifel, dass es nicht klappen könnte?

Es gab in der Tat eine Phase, in der wir Probleme hatten. Denn da unser Kader nicht so breit aufgestellt war und wir über mehrere Monate einige Verletzte hatten, haben wir einige Punkte liegen lassen. Und in dieser Zeit habe ich schon mal gedacht, dass es vielleicht nicht reichen könnte. Aber in der Rückserie waren dann ja alle an Bord – und dadurch ist es uns dann auch gelungen, Vöhrum noch abzufangen. Ein bisschen Glück war auch dabei, aber auch das braucht man, um Erfolg zu haben – selbst Bayern München.

In dieser Saison dürften Sie Ausfälle besser kompensieren können als in der vergangenen, da Ihr Aufgebot ja erheblichen Zuwachs erhalten hat.

Das war auch der Grund, warum wir den Kader aufgestockt haben. Mir stehen jetzt wesentlich mehr Alternativen zur Verfügung.

Ein größerer Kader birgt aber auch Konfliktpotenzial.

Das stimmt, aber wir wollen hier leistungsorientiert arbeiten – das ist auch die Vorgabe des Vereins. Und dazu gehört eben auch ein großer Kader. Dadurch ist der Druck für die Jungs da, dass sie zum Training kommen müssen, und auch in den Testspielen müssen sie sich empfehlen. Aber klar, wenn man viele Spieler hat, kann es auch mal Unruhe geben. Der Vorteil ist jedoch, dass ich die Neuzugänge alle kenne und mit einigen sogar noch zusammengespielt habe.

Und kaum jemand hat nach dem Aufstieg den Verein verlassen.

Das freut mich auch sehr. Das zeigt, dass es passt. Auch dass wir fast alle Spieler, die wir haben wollten, bekommen haben, ist ein Indiz dafür, dass wir hier gut arbeiten und auf dem richtigen Weg sind. Schön ist ebenfalls, dass wir einige jüngere Spieler dazu bekommen haben. Ziel in den nächsten zwei, drei Jahren wird es sein, die Mannschaft weiter zu verjüngen.

Was haben Sie sich für die kommende Saison vorgenommen?

Möglich ist vieles – vom Abstiegskampf bis zu einem guten einstelligen Platz. Wichtig ist, den Schwung und die Euphorie aus der vergangenen Saison mitzunehmen und in den ersten Spielen auch ein paar Punkte zu holen, damit das Selbstbewusstsein auf dem Level bleibt, auf dem es gerade ist. Starten wir gut, ist Platz acht möglich. Aber die Liga ist für mich wie eine Wundertüte, da ich sie nicht gut kenne. In der Salzgitter-Staffel, in der ich fünf Jahre Trainer war, wären wir auf jeden Fall konkurrenzfähig gewesen. Die Braunschweiger Staffel soll ja angeblich stärker sein – ich lasse mich überraschen.

Bezirksliga: Trainer Markus Schindelar über den großen Kader des Aufsteiger-Clubs SV Viktoria Woltwiesche Image 2
"Wir wollen leistungsorientiert arbeiten und dazu gehört eben auch ein großer Kader. Dadurch ist der Druck für die Jungs da, dass sie auch zum Training kommen müssen."

Trainer Markus Schindelar über Woltwiesches großen Kader

Tipps könnte Ihnen ja Ihr neuer Co-Trainer Adrian Mühl geben, schließlich kennt er die Teams aus der Braunschweiger Staffel gut.

Ja, darüber bin ich auch froh, dass er sich in dieser Staffel auskennt und der Mannschaft mit vielen Infos weiterhelfen kann.

Ihr Co-Trainer der vergangenen Saison, der zum SV Kralenriede gewechselte Dennis Slodczyk, hat auch gespielt. Auch bei Adrian Mühl ist das der Fall. Ist das Voraussetzung, um bei Ihnen Co-Trainer zu werden?

(lacht) nein, aber ich finde es schon extrem wichtig, jemanden auf dem Platz zu haben, der meine rechte Hand ist und direkt Einfluss nehmen kann. Auch sonst übernimmt Adrian viel Verantwortung. Er gestaltet das Training selbst und soll auch eigene Ideen einbringen. Das Gleiche gilt für Axel Plumeier, der ebenfalls zum Trainer-Team gehört. Er teilt sich die Aufgaben mit Adrian. Da ich aus beruflichen Gründen nicht immer da sein kann, bin ich froh, dass ich die beiden habe – sie machen einen Super-Job.

Treffen Sie Entscheidungen auch gemeinsam?

Wir tauschen uns regelmäßig aus, diskutieren viel. Für mich ist es wichtig, ein Feedback zu bekommen, mich zu vergewissern, ob ich auch richtig liege – und die beiden helfen mir in der Entscheidungsfindung auch enorm weiter. Aber die letzte Entscheidung obliegt mir – schließlich muss ich ja auch den Kopf hinhalten.

SV VIKTORIA WOLTWIESCHE

Alex Schmilewski
Alex Schmilewski
Zugänge: Sebastian Kudlek, Oliver Bruns, Alexander Schmilewski, David Grigoleit, Jan Sellmann, Christopher Hornich (alle Pfeil Broistedt), Sven Bruns (VfL Salder); Marco Di Nunno (Söhlde), Adrian Mühl (Vechelde), Daniel Peschelt (eigene 2. Herren), Marcel Mach, Dustin Peschelt, Tobias Moldauer (eigene A-Jugend).

Abgänge: Dennis Slodczyk (Kralenriede), Christoph Klein, Dennis Tracz (beide Karriereende), Hendrik Hoffmeister (SV Lengede II), Mert Yalim (SC Gitter).

Tor:
Stefan Ebeling, Tobias Moldauer.

Abwehr:
Niklas Stark, Gerrit Meyer, Timo Puchalowitz, Chris Hornich, David Grigoleit, Sebastian Kudlek, Brian Müller.

Mittelfeld: Adrian Mühl, Marcel Mach, Daniel Peschelt, Dustin Peschelt, Dennis Peschelt, Philipp Huczala, Oliver Bruns, Jan Sellmann, Alexander Schmilewski, Tobias Fuhrmann.

Angriff: Thomas Bucklisch, Marco Di Nunno, Dima Keller, Sven Bruns, Danny Bünger, Florian Meier, André Schnotale.

Trainer:
Markus Schindelar.

Saisonziel: Tabellenplatz 8.

Unsere Favoriten: keine Angabe.

ENTWEDER, ODER...?

Woltwiesches Dennis‐Dampf‐in‐allen‐Gassen

Dennis Peschelt ist der Allrounder bei Aufsteiger SV Viktoria

Dennis Peschelt
Dennis Peschelt
Bei der Berg- und Talfahrt des SV Viktoria Woltwiesche in den vergangenen Jahren ist Dennis Peschelt zwischendurch nicht ausgestiegen. Personalnot in der Bezirksliga, Abstieg, Neuaufbau in der Kreisliga, Aufstieg im zweiten Jahr – der 23-Jährige ist seinem Heimatverein treu geblieben. „Und das hat sich ja jetzt ausgezahlt“, freut sich der gebürtige Woltwiescher, der nur für drei Spielzeiten in der A-Jugend-Landesliga das Trikot eines anderen Vereins trug – das des SV Lengede. Auf die neue Saison freut sich der Allrounder nicht nur wegen des Bezirksliga-Comebacks. „Ich spiele jetzt auch mit meinem älteren Bruder Daniel und meinem jüngeren Bruder Dustin in einer Mannschaft. Konkurrenzgedanken um die Stammplätze gibt es zwischen uns nicht. Ich finde das einfach nur wunderschön“, betont Dennis Peschelt. Apropos Stammplätze: Der Kampf darum dürfte hart werden, hat der Kreismeister doch gleich 13 Neuzugänge geholt. Dennis Peschelt begrüßt das. „Die Stimmung ist super. Für die Bezirksliga braucht man einen großen Kader. Deshalb bin ich auch optimistisch, traue uns einen Platz im oberen Mittelfeld zu“, sagt der Allrounder. Mal spielt er links in der Viererkette, mal in der Innenverteidigung, mal im Mittelfeld – er ist Viktorias Dennis-Dampf-in-allen-Gassen.

„Der Trainer weiß zwar, dass ich am liebsten auf der Sechs spiele. Aber ich bin ein Teamplayer. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich da spiele, wo der Trainier mich aufstellt“, betont der 23-Jährige, der für die PAZ sechs Entweder-oder-Fragen beantwortet.

1. Eintracht Braunschweig oder Hannover 96? „Ganz klar Eintracht. Ich bin Braunschweig-Fan, und deshalb war die vergangene Saison auch hart für mich. Dass die Mannschaft aus der 2. Liga absteigt, damit hätte ich nie gerechnet. Vielleicht ist die Truppe an den zu hohen Erwartungen gescheitert, oder sie hat sich selber überschätzt. Ich befürchte, Eintracht wird auch nicht gleich wieder aufsteigen. Die neu zusammengewürfelte Mannschaft muss sich erstmal finden.“

2. Hund oder Katze? „Ich mag Hunde, ich bin mit ihnen groß geworden. Meine Eltern haben immer noch einen Amerikanischen Cocker Spaniel.“

3. Käse oder Nutella? „Lieber Käse. Aber Frühstück fällt bei mir ganz oft aus, ich bin Schichtarbeiter. Und wenn, dann esse ich gerne Rührei.“

4. Norderney oder Mallorca?
„Das Wetter spricht für Mallorca. Wir waren nach dem Titelgewinn auf Mannschaftsfahrt in Cala Ratjada mit 17 Leuten, es war super.“

5. Sparen oder verprassen? „Sparen – ich habe mir schließlich gerade ein Haus in Woltwiesche gekauft.“

6. Handwerker bestellen oder selber machen?
„Selber machen, ich bin handwerklich begabt. Als Anlagenführer sollte ich das auch sein. Nur Tapetenabreißen mag ich überhaupt nicht.“

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