Editorial

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13. Juli 2014, Rio de Janeiro, Maracanã-Stadion: Kapitän Philipp Lahm reckt den Pokal in den brasilianischen Himmel. Deutschland ist Weltmeister! Mario Götze hatte die Elf von Trainer Joachim Löw mit seinem Treffer zum 1:0 in der 113. Minute des Finales gegen Argentinien vor 74 738 Zuschauern ins WM-Glück geschossen. Es ist die vierte Krönung eines DFB-Teams nach 1954, 1974 und 1990.

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Von Marco Fenske
 

Die Frage drängt sich auf: Sollte eine Fußball-Weltmeisterschaft in einem Land gespielt werden, in dem Oppositionelle verfolgt werden? In einem Land, das sich an der Seite von Syriens Machthaber Assad an einem barbarischen Krieg gegen die syrische Zivilbevölkerung beteiligt? In einem Land, das in der Ostukraine seit vier Jahren Völkerrecht verletzt und mit hybrider Kriegsführung die Region bewusst destabilisiert? In einem Land, das durch die Annexion der Krim bewiesen hat, dass es nur das Recht des Stärkeren kennt – nicht die Stärke des Rechts? In einem Land, das sich mit einer Propaganda- und Fake-News-Industrie in den US-Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump eingemischt hat? In einem Land, das ganz tief im Dopingsumpf steckt?

Die Antwort darf nur lauten: Nein, das sollte sie nicht.

Der unter Dauerkorruptionsverdacht stehende Fußball-Weltverband Fifa adelt ein Land, das Menschenrechte mit Füßen tritt, mit einem Fest der Menschlichkeit, der Euphorie und des Zusammenhalts. Werte, für die das Russland unter Präsident Wladimir Putin schon lange nicht mehr steht.

Ob man sich trotz dieser Fakten überhaupt guten Gewissens auf die WM freuen darf? Ja. Und wie! Es ist unsere WM, nicht Putins. Es geht um Fußball, nicht um Politik.

Mit diesem Heft möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, einstimmen auf das größte Fußballereignis der Welt.

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Viel Vergnügen beim Lesen!

E-Mail: marco.fenske@rnd.de Twitter: @fensor
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