Plan gegen das Mittelmaß

Nach zwei neunten plätzen in Folge verändert Borussia Mönchengladbach die Spielidee. Gelingt mit dem Rekordeinkauf der Sprung zurück in die Spitzengruppe?
Rekordeinkauf: 23-Millionen-Neuzugang Alassane Pléa geht von nun an im GladbachTrikot auf Torejagd.
Rekordeinkauf: 23-Millionen-Neuzugang Alassane Pléa geht von nun an im GladbachTrikot auf Torejagd.
Die vergangene Spielzeit von Borussia Mönchengladbach verlief enttäuschend. Der Traditionsverein wurde wie in der Vorsaison nur Tabellenneunter der Bundesliga und verpasste damit die Qualifikation für Europa. Im DFB-Pokal war im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen Schluss. „Entwickelt“ sich Gladbach etwa zur neuen grauen Maus der Liga?

Abwehrhüne Jannik Vestergaard schien dieses Gefühl zu haben und wechselte für 25 Millionen Euro zum Premier-League-Klub FC Southampton. Eine Schwächung der Defensive. 


Borussia-Manager Max Eberl ist sich des Verlustes bewusst: „Jannik hat nach seinem Wechsel von Werder Bremen in den vergangenen beiden Spielzeiten unsere Erwartungen mehr als erfüllt, nun wünschen wir ihm viel Glück und Erfolg bei seinem Schritt in die Premier League.“

1 Jahr lang läuft der Vertrag von Trainer Dieter Hecking nur noch – seine Zukunft ist offen.

Neben Vestergaard gab Gladbach Vincenzo Grifo (für 5,5 Millionen an Hoffenheim) und Raúl Bobadilla (für 1,8 Millionen an Atlética Argentinos) ab. Linksverteidiger Andreas Poulsen (vom FC Midjylland), Rechtsverteidiger Michael Lang (aus Basel) und Mittelfeldtalent Keanan Bennetts sind neu.



Und es kommt ein Mann, für den die Gladbacher tief ins Portemonnaie gegriffen haben. Nach einer Saison mit nur 47 Treffern hat sich Eberl die Lösung des Mittelstürmerproblems etwas kosten lassen: 23 Millionen Euro – Vereinsrekordsumme – für Alassane Pléa.

Obere Reihe (v. l.): Leiter Medizin und Prävention Andreas Schlumberger, Mannschaftsarzt Ralf Doyscher, Denis Zakaria, Florian Mayer, Andreas Poulsen, Christoph Kramer, Michael Lang, Florian Neuhaus, Tobias Strobl, Louis Jordan Beyer, Mannschaftsärzte Heribert Ditzel und Stefan Hertl. 3. Reihe: Übergangstrainer Otto Addo, Torwarttrainer Uwe Kamps und Steffen Krebs, Oscar Wendt, Alassane Pléa, Matthias Ginter, Nico Elvedi, Josip Drmic, Torben Müsel, Mamadou Doucouré, Co-Trainer Frank Geideck und Dirk Bremser, Trainer Dieter Hecking. 2. Reihe: Physiotherapeuten Dirk Müller und Benedikt Bohnen, Masseur Adam Szordykowski, Lars Stindl, Fabian Johnson, László Bénes, Patrick Herrmann, Tony Jantschke, Michaël Cuisance, Keanan Bennetts, Betreuer Christian Rieger, Physiotherapeut Holger Wagner, leitender Physiotherapeut Hendrik Schreiber. Vorn: Zeugwart Marcus Breuer, Betreuer Rolf Hülswitt, Julio Villalba, Ibrahima Traoré, Tobias Sippel, Yann Sommer, Moritz Nicolas, Jonas Hofmann, Raffael, Athletiktrainer Alexander Mouhcine, Quirin Löppert und Markus Müller.
Obere Reihe (v. l.): Leiter Medizin und Prävention Andreas Schlumberger, Mannschaftsarzt Ralf Doyscher, Denis Zakaria, Florian Mayer, Andreas Poulsen, Christoph Kramer, Michael Lang, Florian Neuhaus, Tobias Strobl, Louis Jordan Beyer, Mannschaftsärzte Heribert Ditzel und Stefan Hertl. 3. Reihe: Übergangstrainer Otto Addo, Torwarttrainer Uwe Kamps und Steffen Krebs, Oscar Wendt, Alassane Pléa, Matthias Ginter, Nico Elvedi, Josip Drmic, Torben Müsel, Mamadou Doucouré, Co-Trainer Frank Geideck und Dirk Bremser, Trainer Dieter Hecking. 2. Reihe: Physiotherapeuten Dirk Müller und Benedikt Bohnen, Masseur Adam Szordykowski, Lars Stindl, Fabian Johnson, László Bénes, Patrick Herrmann, Tony Jantschke, Michaël Cuisance, Keanan Bennetts, Betreuer Christian Rieger, Physiotherapeut Holger Wagner, leitender Physiotherapeut Hendrik Schreiber. Vorn: Zeugwart Marcus Breuer, Betreuer Rolf Hülswitt, Julio Villalba, Ibrahima Traoré, Tobias Sippel, Yann Sommer, Moritz Nicolas, Jonas Hofmann, Raffael, Athletiktrainer Alexander Mouhcine, Quirin Löppert und Markus Müller.
Zwei Jahre hat der 25-Jährige in Nizza unter Trainer Lucien Favre – der zuvor in Mönchengladbach war und nun in Dortmund arbeitet – gespielt. „Ich habe Favre wegen Pléa nie angerufen“, witzelte Eberl in der Vorbereitung, die mit einer 1:3-Pleite gegen die Spanier von Espanyol Barcelona unglücklich endete, „weil ich Angst hatte, dass er ihn dann mit nach Dortmund nimmt.“ Allerdings kontaktierte Pléa selbst den BVB-Trainer: „Lucien Favre hat mir gesagt, Gladbach sei ein super Klub“, berichtet Pléa – eine Aussage, die zur Entscheidungsfindung beigetragen habe.

Auch im Spielstil soll sich bei der „Fohlenelf“ viel verändern. Sein System habe sich abgenutzt, erklärt Trainer Dieter Hecking. „Deshalb wollen wir eine neue Strategie reinbringen – ob das nun ein 4-3-3 wird, eine Dreierkette mit zwei Stürmern oder ein 3-4-3, da gibt es viele Optionen.“ Klar, dass dafür im Kader Veränderungen vorgenommen wurden.

Kein Umbruch, aber ein Umdenken. Es muss sich was drehen, Mittelmaß ist nicht der Anspruch beim fünfmaligen Meister.

SCHNELLCHECK

Die Trikots

Heim
Heim
Auswärts
Auswärts

Das Stadion

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Stadion im Borussia-Park
Eröffnung: 2004
Kapazität: 54 018

Die Zugänge

Assane Pléa
OGZ Nizza, 23 Mio.
Andreas Poulsen
FC Midtjylland, 4,5 Mio.
Michael Lang
FC Basel, 2,8 Mio.
Keanan Bennetts
Tottenham U23, 2,25 Mio.
Louis Beyer
Eigene Jugend
Florian Neuhaus
Fortuna Düsseldorf, Leih-Ende

Die Abgänge

Jannik Vestergaard
FC Southampton, 25 Mio.
Vincenzo Grifo
TSG Hoffenheim, 5,5 Mio.
Raúl Bobadilla
Argentinos, 1,8 Mio.
Janis Blaswich
H. Almelo, Ablöse unb. (zuvor an Rostock verliehen)
Kwame Yeboah
Fortuna Köln, Ablöse unbekannt (zuvor an Paderborn verliehen)
Christofer Heimeroth
Karriereende
Reece Oxford
West Ham U., Leih-Ende

Die Transferbilanz

Einnahmen: 32 300000 Euro
Ausgaben: 32 550 000 Euro
Summe: –250000 Euro

Der Trainer

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Dieter Hecking (53) kann diese Saison schon sein 400. BundesligaSpiel als Trainer erleben. Aktuell steht er bei 384 Spielen. In zwei Spielzeiten erreichte er zuletzt mit Gladbach jeweils Platz neun. Heckings Vertrag läuft nur noch bis zum Ende der Saison. Sein größter Erfolg war der Pokalsieg 2015 mit Wolfsburg.

Der Hitzfeld-Check

Europa müsste der Anspruch sein, wenn man sich das Umfeld und diese hochtalentierte Mannschaft anschaut. Mit Dieter Hecking und Max Eberl hat man zwei erfahrene Leute, die zusammenhalten und auch in der schwierigen Phase der letzten Saison ruhig geblieben sind. Es wird unglaublich wichtig sein, einen guten Start hinzulegen, damit nicht gleich wieder Unruhe aufkommt.
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