Mit der Hilfe des Weltmeisters

Mainz 05 bedient sich bei seinen Transfers wieder in Frankreich. Nach Diallo und Gbamin hofft der Klub, dort die nächsten beiden Topspieler gefunden zu haben.
Muss bleiben: Führungsspieler Jean-Philippe Gbamin erhielt von den Mainzer Bossen ein Wechselverbot.
Muss bleiben: Führungsspieler Jean-Philippe Gbamin erhielt von den Mainzer Bossen ein Wechselverbot.
In Mainz spricht man die Sprache des Weltmeisters. Frankreich holte sich auch dank junger Spieler wie Kylian Mbappé dieses Jahr den WM-Titel in Russland. Die französische Jugendarbeit zählt aktuell mit derjenigen in England zu den besten, eine Vielzahl an Supertalenten strömt jährlich in die Topligen, viele werden schnell Kandidaten für die ganz großen Vereine Europas. Diese Arbeit macht sich auch Mainz 05 zunutze.

Denn in Frankreich haben die Rheinland-Pfälzer gute Erfahrungen gemacht. Im vergangenen Jahr verpflichtete Mainz für 5 Millionen Euro Abdou Diallo (AS Monaco). Nach einer tollen Saison zog der Verteidiger im Sommer zwar zu Borussia Dortmund weiter, spülte Mainz jedoch eine Rekordablöse von 28 Millionen Euro in die Kasse – ein Plus von 23 Millionen Euro innerhalb eines Jahres.


Dieser Überschuss war verantwortlich dafür, dass die Mainzer ihrem zweiten französischen Volltreffer ein Wechselverbot erteilten. Jean-Philippe Gbamin, ebenfalls für 5 Millionen Euro 2016 vom RC Lens verpflichtet, hatten zahlreiche Vereine auf ihrem Wunschzettel, doch Mainz-Manager Rouven Schröder ließen selbst Angebote jenseits der 30 Millionen Euro kalt – Gbamin bleibt. Basta.

28 Millionen Euro kassierten die Mainzer für Abdou Diallo – der teuerste Bundesliga-Transfer.

„Es war ein Mondangebot da, aber wir haben es klar und deutlich verneint. Der Spieler ist nicht auf dem Markt. Jean-Philippe wird im nächsten Jahr mit der 25 im rotweißen Trikot spielen“, sagte Schröder und macht damit Trainer Sandro Schwarz glücklich. „Er hat sportlich einen riesigen Wert bei uns, und das weiß er auch“, sagt er.

   
Unterstützung soll Gbamin auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt von zwei neuen in Frankreich ausgebildeten Jungstars erhalten. Für den Sturm kam Jean-Philippe Mateta für 8 Millionen Euro von Olympique Lyon. „Vor dem Tor habe ich keine Angst, da bin ich ein Killer“, stellte sich der Angreifer, der in der vergangenen Saison als Leihspieler 17 Ligatore für den Zweitligisten AC Le Havre erzielte, vor.

Obere Reihe (v. l.): Zeugwart Walter Notter, Athletiktrainer Axel Busenkell und Jonas Grünewald, Torwarttrainer Stephan Kuhnert, Co-Trainer Jan-Moritz Lichte, Trainer Sandro Schwarz, Co-Trainer Michael Falkenmayer, Videoanalyst Daniel Fischer, Physiotherapeuten Stefan Stüwe und Nico Hölzel. 3. Reihe: Mannschaftsärzte Kathrin Stelzer und Alexander Tamm, Ridle Baku, Jonathan Burkardt, Danny Latza, Gaëtan Bussmann, Robin Quaison, Kunde Malong, Anthony Ujah, Mannschaftsärzte Philipp Appelmann und Stefan Mattyasovszky. 2. Reihe: Gerrit Holtmann, Niko Bungert, Stefan Bell, Moussa Niakhaté, Ahmet Gürleyen, Jean-Philippe Mateta, Aaron Seydel, Karim Onisiwo, Jean-Philippe Gbamin, Levin Öztunali. Vorn: Pablo de Blasis, Leandro Barreiro, Giulio Donati, Jannik Huth, Robin Zentner, René Adler, Florian Müller, Finn Dahmen, Alexandru Maxim, Daniel Brosinski, Phillipp Mwene.
Obere Reihe (v. l.): Zeugwart Walter Notter, Athletiktrainer Axel Busenkell und Jonas Grünewald, Torwarttrainer Stephan Kuhnert, Co-Trainer Jan-Moritz Lichte, Trainer Sandro Schwarz, Co-Trainer Michael Falkenmayer, Videoanalyst Daniel Fischer, Physiotherapeuten Stefan Stüwe und Nico Hölzel. 3. Reihe: Mannschaftsärzte Kathrin Stelzer und Alexander Tamm, Ridle Baku, Jonathan Burkardt, Danny Latza, Gaëtan Bussmann, Robin Quaison, Kunde Malong, Anthony Ujah, Mannschaftsärzte Philipp Appelmann und Stefan Mattyasovszky. 2. Reihe: Gerrit Holtmann, Niko Bungert, Stefan Bell, Moussa Niakhaté, Ahmet Gürleyen, Jean-Philippe Mateta, Aaron Seydel, Karim Onisiwo, Jean-Philippe Gbamin, Levin Öztunali. Vorn: Pablo de Blasis, Leandro Barreiro, Giulio Donati, Jannik Huth, Robin Zentner, René Adler, Florian Müller, Finn Dahmen, Alexandru Maxim, Daniel Brosinski, Phillipp Mwene.
Die französische Achse komplettiert Moussa Niakhaté, für 6 Millionen Euro vom FC Metz verpflichtet, der Diallo in der Abwehr ersetzen soll. „Man muss sagen, dass deutsche Spieler mit einer vergleichbaren Qualität für uns nicht zu erreichen sind.

Die Franzosen haben eine sehr gute fußballerische Ausbildung und sind sehr hungrig. Und Mainz 05 hat in Frankreich einen sehr guten Namen“, erklärt Schröder. Ob Mainz nun weltmeisterlich spielen wird?

SCHNELLCHECK 

Die Trikots

Heim
Heim
Auswärts
Auswärts

Das Stadion

Mit der Hilfe des Weltmeisters Image 8
Opel-Arena
Eröffnung: 2011
Kapazität: 34 000

Die Zugänge

Jean-Philippe Mateta
Olympique Lyon, 8 Mio.
Pierre Kunde
Atlético Madrid, 7,5 Mio.
Moussa Niakhaté
FC Metz, 6 Mio.
Aarón Martín
Espanyol Barcelona, Leihe, 3 Mio.
Phillipp Mwene
1. FC K’lautern, ablösefrei
Besar Halimi
Bröndby IF, Leih-Ende
Jannik Huth
Sp. Rotterdam, Leih-Ende
Gaëtan Bussmann
SC Freiburg, Leih-Ende
José Rodríguez
Maccabi Tel Aviv, Leih-Ende

Die Abgänge

Abdou Diallo
Borussia Dortmund, 28 Mio.
Suat Serdar
Schalke 04, 11 Mio.
Yoshinori Muto
Newcastle United, 10,7 Mio.
Jonas Lössl
Huddersfield, 2,5 Mio.
Kenan Kodro
FC Kopenhagen, 1,6 Mio. (war an Grasshoppers verliehen)
Leon Balogun
Brighton & Hove, ablösefrei
Nigel de Jong
Al-Ahli, ablösefrei
Marin Sverko
Karlsruher SC, Leihe

Die Transferbilanz

Einnahmen: 53 800 000 Euro
Ausgaben: 24 500 000 Euro
Summe: 29 300 000 Euro

Der Trainer

Mit der Hilfe des Weltmeisters Image 9
Sandro Schwarz (39) ist nach Jürgen Klopp, Thomas Tuchel und Martin Schmidt der vierte Trainer, der es von der U23 zu den Mainzer Profis geschafft hat. Als einziger Klub im Abstiegskampf hielten die 05er vergangene Saison am Trainer fest. Schwarz zahlte das Vertrauen zurück und packte den Klassenerhalt.

DER HITZFELD-CHECK

Die Erwartungen in Mainz waren zeitweise zu hoch nach einigen überragenden Jahren. Aber das ist für diesen kleinen Klub mit überschaubarem Budget nicht der Alltag, nicht die Normalität. Sie müssen immer wieder ums Überleben kämpfen, das wird auch in der neuen Saison nicht anders sein. Alles andere ist aus meiner Sicht unrealistisch.
zurück zur Übersicht Bundesliga 2018/2019