Der langjährige VfLer Daniel Caligiuri zieht eine gemischte Bilanz der vergangenen Saison: „Es war ein komisches Jahr.“ Denn als der Rechtsaußen Wolfsburg zur Winterpause in Richtung Schalke verließ, hatte er mit den Königsblauen Großes vor.
Nachdem er 2013 vom SC Freiburg zum VfL gewechselt war, hier 109 Bundesliga-Spiele absolvierte und zwölf Tore erzielte, zog es ihn in den Ruhrpott . Doch er erlebte ein königsblaues Wunder, unter Trainer Markus Weinzierl spielte man in Gelsenkirchen die schlechteste Saison der vergangenen sechs Jahre – und wird in der nächsten Spielzeit nicht international zu sehen sein. Die Vereinsführung setz t deswegen auf den neuen Coach Domenico Tedesco, der aus Aue kam. Der Trainerwechsel sei überraschend gewesen, doch die Mannschaft habe einen positiven Eindruck vom 31-Jährigen. „Er arbeitet hochkonzentriert“, meint Caligiuri. Die Ziele für die neue Saison sind gesetzt: „Wir wollen einen Fehlstart unbedingt vermeiden. Der Druck ist groß und wir Spieler haben selbst hohe Erwartungen.“ Mit dem Wechsel zu Schalke habe er persönlich den richtigen Schritt gemacht. ths
Wolfsburg bringt Geld in die Hauptstadt
Der VfL und Hertha BSC
So viel Geld hat der Hertha noch nie ein Verkaufeingeracht: Mit einer Rekord-Ablöse von 17 Millionen ist John Anthony Brooks der mit Abstand wertvollste Verkauf der Berliner. Als Eigengewächs aus der Hauptstadt hatten die Hertha-Verantwortlichen viel vor mit dem Deutsch-Amerikaner, doch letztlich stellten sie sich dem lukrativen Wechsel nicht entgegen.
Zwar hätte Brooks mit den Berlinern im nächsten Jahr in der Europa League spielen können, doch für ihn ist der VfL der nächste Schritt : „Beim VfL haben die Perspektive und die Ambitionen gepasst. Die Bedingungen hier sind top!“ Die Gespräche mit Sportdirektor Olaf Rebbe und Trainer Andries Jonker seien ausschlaggebend gewesen, zumal Brooks schon in jüngeren Jahren beinahe bei Bayerns U-23-Mannschaft gespielt hätte, die zu jener Zeit von Jonker trainiert wurde. „Wenn der eigene Name mit dem Trainer schon mal in Verbindung gebracht wurde, gibt einem das natürlich ein besseres Gefühl“, so der 1,93-Meter-Abwehrriese. In Berlin investierte man unterdessen in Leipzigs Topstürmer und U-21-Europameister Davie Selke, der die Mannschaft mit seinen Toren unterstützen soll. ths
Die lange Fahrt macht meistens glücklich
Der VfL und der SC Freiburg
Der letzte Besuch der Mannschaft des SC Freiburg war besonders für VfL-Trainer Andries Jonker ein unerfreuliches Aufeinandertreffen: In der VW-Arena siegten die Breisgauer mit 1:0, fügten Jonker in seinem fünften Spiel als Wolfsburger Coach die erste Niederlage zu und beendeten damit eine Serie des VfL, der zuvor vier Spiele ohne Niederlage beendet hatte.
Für die Freiburger Auswärtsfans lohnte sich die Anreise von über 600 Kilometern dieses Mal also, auch wenn die VfL-Auswärtsfahrer in den letzten Jahren die glücklicheren Anhänger waren. Die letzte Niederlage der Wolfsburger im Schwarzwald-Stadion gab es im Jahr 2011 – ein Besuch in Freiburg war zuletz t also immer eine sichere Bank. Für die Freiburger war es insgesamt eine überdurchschnittliche Saison, dank Rang sieben ging es aufs internationalem Parkett , wo es aber das Aus in der Europa-League-Qualigab. Sorgen macht der Abgang von Offensivmann Maximilian Philipp, wertvollster Transfer der Vereinsgeschichte, der für 20 Millionen zu Borussia Dortmund wechselte. Fest im Schwarzwald bleibt dafür Verteidiger Pascal Stenzel, der vom BVB an den SC ausgeliehen war und nun ganz nach Freiburg wechselt. ths
Wer schließt jetzt die große Verhaegh-Lücke?
Der VfL und der FC Augsburg
Viele Fragezeichen beim FC Augsburg vor der Saison. Das größte: Wer ersetzt Paul Verhaegh? Der zum VfL Wolfsburg gewechselte Rechtsverteidiger hinterlässt eine große Lücke – nicht nur auf dem Platz. Als Kapitän war der Holländer Vorbild und Identifikationsfigur.
Nachfolger in der Abwehr könnten Daniel Opare (kehrt nach Leihe vom RC Lens zurück), Georg Teigl oder Raphael Framberger sein. Trainer Markus Baum glaubt jedoch, dass sein Team den Abgang des Mannes mit den zweitmeisten Spielen der Vereinsgeschichte (224, hinter Ex-VfLer Daniel Baier mit 265) auffangen kann: „Die Situation ist nicht optimal, aber es gibt Dinge, die man nicht ändern kann. Ich gehe lösungsorientiert und mit einer Portion Optimismus an die Sache heran.“ Fast naheliegend, dass im ersten Testspiel nach dem Verhaegh-Abgang Baier die Binde übernahm. Der Mittelfeld-Mann, immer noch sehr gut mit Ex-VfLer Marcel Schäfer befreundet, ist neben Caiuby, Ja-Cheol Koo und Marwin Hitz einer von vier ehemaligen Wolfsburgern, die mit dem FCA wieder den Klassenerhalt zum Ziel haben. Trainer Baum: „Es ist das Ziel, das so schnell wie möglich zu erreichen. Aber wenn es erst im letzten Spiel in der letzten Sekunde gelingt, nehmen wir das auch mit.“ yps