Beim Lieblingsgegner sitzt der Geldbeutel locker
Der VfL und Borussia Mönchengladbach
Wenn der Gegner Borussia Mönchengladbach heißt, dürfen sich die VfL-Fans häufig über Erfolge freuen: Insgesamt 19 Bundesliga-Siege feierte Wolfsburg bislang gegen die Mannschaft vom Niederrhein – kein anderes Team hat der VfL öfter geschlagen. Hinzu kommt ein weiterer Vereinsrekord: Das 7:1 aus dem Heimspiel der Saison 1998/99 ist der höchste Sieg in der Bundesliga-Historie der Grün-Weißen.
Gerade mal einen Punkt holte Gladbach in der abgelaufenen Saison gegen Wolfsburg (1:1 im Rückspiel), am Ende reichte es nur für Platz neun. Dass das kein Dauerzustand sein soll, machte die Borussia über den Sommer auf dem Transfermarkt deutlich: Das Team von Ex-VfL-Coach Dieter Hecking langte mit Matthias Ginter von Borussia Dortmund für 17 Millionen Euro, Denis Zakaria vom SC Young Boys Bern für 12 Millionen Euro sowie Vincenzo Grifo vom SC Freiburg für 6 Millionen Euro kräftig hin. Sportdirektor Max Eberl legte die Ablösesummen jedoch nicht ohne Bauchschmerzen auf den Tisch, der Transfermarkt sei „Wahnsinn, wie Monopoly. Gesund ist das nicht. Wir müssen aufpassen, dass der Volkssport Fußball nicht seine Basis verliert.“ yps
Dino-Neustart diesmal ohne Relegation
Der VfL und der Hamburger SV
HSV – der ewige Relegationsteilnehmer? Von wegen! Am letz ten Spieltag der vergangenen Saison schubsten die Hamburger den VfL Wolfsburg in die ungeliebte Extrarunde, schafften nach zwei Jahren mal wieder den Klassenerhalt ohne Relegation.
Der 21-jährige Gian-Luca Waldschmidt, Siegtorschütze beim 2:1 gegen Wolfsburg, könnte zum Symbol für die Wende beim Traditionsklub werden. Denn in Hamburg stehen die Zeichen auf Neuanfang, mit René Adler und Mathias Ostrzolek verließen zwei langjährige Stammspieler den Verein. Problematisch: Keiner der beiden Abgänge spülte Geld in die klammen Kassen der Hanseaten. Einzig der Verkauf von Michael Gregoritsch nach Augsburg bringt dem HSV 5,5 Millionen ein. Auf der Liste der Neuzugänge stehen unterdessen Kyriakos Papadopoulos von Bayer Leverkusen (6,5 Millionen) und André Hahn aus Gladbach (6 Millionen). Zwar kommt der Bundesliga-Dino auf einen Fehlbetrag von guten 10 Millionen Euro, doch Vorstand Heribert Bruchhagen hält Investitionen für nötig: „Uns steht wieder eine harte Saison bevor.“ Ob man bei Hamburg so die Wende schaff t, wird sich zeigen. ths
Wenig Duelle, aber viel Trainer-Schicksal
Der VfL und RB Leipzig
Gerade einmal zwei Liga-Spiele haben Leipzig und der VfL gegeneinander bestritten, und doch haben die Rasenballer zweimal das Wolfsburger Trainer-Schicksal beeinflusst: Nach dem Leipziger 1:0-Hinrundensieg in Wolfsburg musste VfL-Trainer Dieter Hecking gehen, Wolfsburgs Rückspiel-Erfolg mit demselben Ergebnis war der erste Sieg für Heckings Nach-Nachfolger Andries Jonker.
Ansonsten verband beide Klubs zuletzt nur, dass sie immer wieder gegen Vorurteile kämpfen müssen, sportlich hat der Energy-Drink-Klub die VW-Kicker in der vergangenen Saison fast spielerisch leicht überholt, wurde am Ende das, was der VfL noch zwei Jahre zuvor selber war: Vizemeister. Jetzt müssen die Sachsen den Spagat zwischen Liga-Alltag und Champions League schaffen. Wie schwer das ist, hat 2015/16 auch der VfL Wolfsburg erlebt. Doch bei Trainer Ralph Hasenhüttl herrscht Vorfreude: „Die Champions League ist für mich völliges Neuland. Wir müssen es mit ,Learning by doing‘ versuchen – aber das schärft die Sinne!“ Dass er vermehrt auf Rotation setzen muss, weiß er aber schon jetzt: „Wir werden nicht oft mit derselben Formation spielen.“ apa
Horn II freut sich auf das Wolfsburger Wiedersehen
Der VfL und der 1. FC Köln
„Ich freue mich jetzt schon auf das Wiedersehen in der Bundesliga.“ So kommentierte Jannes Horn seinen Wechsel zum 1. FC Köln. Der Linksverteidiger, der seit 2008 alle Jugendabteilungen des VfL durchlief, kam in der vergangenen Saison zu seinem Bundesligadebüt und wurde in insgesamt 13 Partien eingesetzt.
Der 20-Jährige hat sich in Köln bereits gut eingelebt: „Die Stadt zu wechseln, ist nicht einfach, aber die Mannschaft macht es mir extrem leicht.“ Besonders vom Teamgeist zeigt sich „Horn II“ (nicht verwandt mit Torwart Timo Horn) beeindruckt. Auch der VfLer und Ex-Kölner Yannick Gerhardt habe ihm nur Gutes über Stadt, Verein und Mannschaft berichtet. „Ich will den nächsten Schritt machen und noch mehr spielen“, so Horn, der die Kölner in der nächsten Spielzeit auch in der Europa League unterstützen wird. Schließlich spielte der Effzeh eine hervorragende Saison und wird erstmals seit 25 Jahren wieder international unterwegs sein. Ob es für Horn wirklich ein freudiges Wiedersehen gibt, hängt natürlich auch vom Spielergebnis ab. Es wäre Zeit für einen VfL-Sieg, denn der letzte liegt inzwischen auch schon wieder drei Jahre zurück. ths