Krallen gewetzt, Gebiss geschärft: Die Grizzlys wollen wieder beißen
Eishockey: Mit 13 neuen Spielern und neuen Trainern soll die alte Saison vergessen gemacht werden – Start heute in Berlin
Von Jürgen Braun
WOLFSBURG. Das lange Warten ist vorbei, die Grizzlys Wolfsburg haben sich den Staub einer verkorksten Saison aus dem Pelz geklopft, die Sinne, die Krallen und das Gebiss geschärft, wollen es besser machen. So lang wie 2019 war die Pause letztmals 2008 gewesen. Da hatte man zum letzten Mal die Play-Offs nicht erreicht. „Ein guter Start ist wichtig“, sagt der neue Coach Pat Cortina. Ein zumindest ordentliches Auftaktwochenende sollte gelingen. Heute (19.30 Uhr) wartet Angstgegner Eisbären Berlin auf die Grizzlys, am Sonntag (14 Uhr) sind die Schwenninger Wild Wings Gast in der Eis-Arena. Das Wichtigste zur Saison und zum Start:
WOLFSBURG. Das lange Warten ist vorbei, die Grizzlys Wolfsburg haben sich den Staub einer verkorksten Saison aus dem Pelz geklopft, die Sinne, die Krallen und das Gebiss geschärft, wollen es besser machen. So lang wie 2019 war die Pause letztmals 2008 gewesen. Da hatte man zum letzten Mal die Play-Offs nicht erreicht. „Ein guter Start ist wichtig“, sagt der neue Coach Pat Cortina. Ein zumindest ordentliches Auftaktwochenende sollte gelingen. Heute (19.30 Uhr) wartet Angstgegner Eisbären Berlin auf die Grizzlys, am Sonntag (14 Uhr) sind die Schwenninger Wild Wings Gast in der Eis-Arena. Das Wichtigste zur Saison und zum Start:
Die Grizzlys
Sie sind runderneuert, haben 13 neue Spieler, erst acht Ausländerlizenzen vergeben und mit Cortina, der am Sonntag gleich auf seinen Ex-Klub trifft, einen neuen Trainer. „Scheibenbesitz erzwingen, aus dem Spiel mit der Scheibe Chancen kreieren“, das ist die Spielidee des früheren deutschen Nationaltrainers. Er hat einen spielstarken Kader, darin mit dem norwegischen Nationalspieler Mathis Olimb und Garrett Festerling von Meister Mannheim zwei Center mit extremem Geschick und Spielverständnis. Wenn sie ihre bekannt guten Außen Brent Aubin, Anthony Rech, Gerrit Fauser, Sebastian Furchner und Spencer Machacek und den in der Vorbereitung ebenfalls überzeugenden Mike Sislo ins Spiel bringen können, sollten die Grzzlys keine Probleme haben, Tore zu schießen.
Sie sind runderneuert, haben 13 neue Spieler, erst acht Ausländerlizenzen vergeben und mit Cortina, der am Sonntag gleich auf seinen Ex-Klub trifft, einen neuen Trainer. „Scheibenbesitz erzwingen, aus dem Spiel mit der Scheibe Chancen kreieren“, das ist die Spielidee des früheren deutschen Nationaltrainers. Er hat einen spielstarken Kader, darin mit dem norwegischen Nationalspieler Mathis Olimb und Garrett Festerling von Meister Mannheim zwei Center mit extremem Geschick und Spielverständnis. Wenn sie ihre bekannt guten Außen Brent Aubin, Anthony Rech, Gerrit Fauser, Sebastian Furchner und Spencer Machacek und den in der Vorbereitung ebenfalls überzeugenden Mike Sislo ins Spiel bringen können, sollten die Grzzlys keine Probleme haben, Tore zu schießen.
Das Startpersonal
Im Tor dürfte mit Felix Brückmann und dem aus Mannheim gekommenen Chet Pickard eines der stärksten Duos der Liga zur Verfügung stehen. Pickard darf in Berlin gleich spielen. Von den U23-Akteuren werden in Berlin der Ex-Berliner Verteidiger Maxi Adam und der Mannheimer DNL-Meister und U18-Nationalspieler Jan Nijenhuis auflaufen. Wer als überzähliger Ü23-Spieler draußen bleibt, will Cortina erst am Spieltag entscheiden. Marius Möchel, Christoph Höhenleitner oder Nick Latta dürfte es treffen.
Die Grizlys trainieren am ersten Spieltag in der Heimat nicht mehr, fahren mittags gen Berlin. „Denn“, so der Coach, „wir hatten eine lange Vorbereitungswoche, dadurch, dass wir bereits am Montag angefangen haben.“ Um 11.06 Uhr machte er am Donnerstag auf dem Eis eine kurze Ansprache, „da habe ich ihnen noch einmal gesagt, dass es eine gute Woche war“ und schickte seine Schützlinge nach knapp einer Stunde in die Kabine. „Wir sind gut gerüstet, haben eine gute Struktur in der Mannschaft“, hatte er schon einen Tag zuvor erklärt.“
Spannend noch: ob die Grizzlys heute in ihren nagelneuen Auswärtstrikots (weiß mit Flammen) auflaufen. Wegen der Änderung des VW-Logos konnten die Jerseys erst spät in Produktion gehen. Der weiße Satz fehlte, soll heute direkt nach Berlin geliefert werden.
Neuer Coach, neuer Co-Trainer (Petteri Väkiparta, zuletzt auch mal beim Nationalteam als Assistent im Einsatz, kam wie Cortina aus Schwenningen). Mit Thomas Woerlen stieß ein Physiotherapeut aus Bad Tölz für Peter Sildatke (tritt kürzer) dazu.
Im Tor dürfte mit Felix Brückmann und dem aus Mannheim gekommenen Chet Pickard eines der stärksten Duos der Liga zur Verfügung stehen. Pickard darf in Berlin gleich spielen. Von den U23-Akteuren werden in Berlin der Ex-Berliner Verteidiger Maxi Adam und der Mannheimer DNL-Meister und U18-Nationalspieler Jan Nijenhuis auflaufen. Wer als überzähliger Ü23-Spieler draußen bleibt, will Cortina erst am Spieltag entscheiden. Marius Möchel, Christoph Höhenleitner oder Nick Latta dürfte es treffen.
Die Grizlys trainieren am ersten Spieltag in der Heimat nicht mehr, fahren mittags gen Berlin. „Denn“, so der Coach, „wir hatten eine lange Vorbereitungswoche, dadurch, dass wir bereits am Montag angefangen haben.“ Um 11.06 Uhr machte er am Donnerstag auf dem Eis eine kurze Ansprache, „da habe ich ihnen noch einmal gesagt, dass es eine gute Woche war“ und schickte seine Schützlinge nach knapp einer Stunde in die Kabine. „Wir sind gut gerüstet, haben eine gute Struktur in der Mannschaft“, hatte er schon einen Tag zuvor erklärt.“
Spannend noch: ob die Grizzlys heute in ihren nagelneuen Auswärtstrikots (weiß mit Flammen) auflaufen. Wegen der Änderung des VW-Logos konnten die Jerseys erst spät in Produktion gehen. Der weiße Satz fehlte, soll heute direkt nach Berlin geliefert werden.
Neuer Coach, neuer Co-Trainer (Petteri Väkiparta, zuletzt auch mal beim Nationalteam als Assistent im Einsatz, kam wie Cortina aus Schwenningen). Mit Thomas Woerlen stieß ein Physiotherapeut aus Bad Tölz für Peter Sildatke (tritt kürzer) dazu.
"Wir sind gut gerüstet, haben eine gute Struktur in der Mannschaft."
Pat Cortina
Grizzlys Wolfsburg
Pat Cortina
Grizzlys Wolfsburg
Die ersten Gegner
In Berlin hat Wolfsburg nur sechs seiner 30 DEL-Auftritte gewonnen. Ausgerechnet in der vermurksten vergangenen Saison lief es dort am besten (ein Sieg, ein Zusatzpunkt). Berlin hat sich auch stark verändert. Ob verbessert, wird sich zeigen. Einen Test in Halle/Saale hatten die Eisbären gegen die Grizzlys mit 4:2 gewonnen. Sie haben viel individuelle Klasse mit Spielern wie Marcel Noebels, Sean Backman oder Zugang Maxim Lapierre, der reichlich NHL-Erfahrung hat, zuletzt in der Schweiz aktiv war – und bei dem sich Spielqualität gern auch mal mit Unbeherrschtheit paart.
Schwenningen hat in Wolfsburg meist schlecht ausgesehen, die Schwarzwälder haben aber aufgerüstet. Sie verloren zwar mit Toto Rech und Verteidiger Dominik Bittner zwei Eckpfeiler an die Grizzlys, bekamen aber mit dem Ex-Grizzlys-Verteidiger Christopher Fischer, Ex-Grizzly Alexander Weiß sowie den Angreifern Pat Cannone (Ingolstadt) und Jamie MacQueen (Berlin) Firepower dazu. Die beiden Letzteren bilden mit Andreas Thuresson, der in verschiedenen europäischen Top-Ligen glänzte, eine Sturmformation, wie sie Schwenningen lange nicht hatte.
Die Liga
Sportlich: Hinter Meister Mannheim, der eher noch stärker geworden ist und Vizemeister München scheint viel möglich. Und sonst: MagentaTV (kostenpflichtig) und Sport1 (will 40 Partien im Free-TV übertragen) sind als TV-Partner weiter dabei. Es wird wieder Cable Guys („Kommentare der Spieler auf dem Eis werden übertragen“) geben.
In Berlin hat Wolfsburg nur sechs seiner 30 DEL-Auftritte gewonnen. Ausgerechnet in der vermurksten vergangenen Saison lief es dort am besten (ein Sieg, ein Zusatzpunkt). Berlin hat sich auch stark verändert. Ob verbessert, wird sich zeigen. Einen Test in Halle/Saale hatten die Eisbären gegen die Grizzlys mit 4:2 gewonnen. Sie haben viel individuelle Klasse mit Spielern wie Marcel Noebels, Sean Backman oder Zugang Maxim Lapierre, der reichlich NHL-Erfahrung hat, zuletzt in der Schweiz aktiv war – und bei dem sich Spielqualität gern auch mal mit Unbeherrschtheit paart.
Schwenningen hat in Wolfsburg meist schlecht ausgesehen, die Schwarzwälder haben aber aufgerüstet. Sie verloren zwar mit Toto Rech und Verteidiger Dominik Bittner zwei Eckpfeiler an die Grizzlys, bekamen aber mit dem Ex-Grizzlys-Verteidiger Christopher Fischer, Ex-Grizzly Alexander Weiß sowie den Angreifern Pat Cannone (Ingolstadt) und Jamie MacQueen (Berlin) Firepower dazu. Die beiden Letzteren bilden mit Andreas Thuresson, der in verschiedenen europäischen Top-Ligen glänzte, eine Sturmformation, wie sie Schwenningen lange nicht hatte.
Die Liga
Sportlich: Hinter Meister Mannheim, der eher noch stärker geworden ist und Vizemeister München scheint viel möglich. Und sonst: MagentaTV (kostenpflichtig) und Sport1 (will 40 Partien im Free-TV übertragen) sind als TV-Partner weiter dabei. Es wird wieder Cable Guys („Kommentare der Spieler auf dem Eis werden übertragen“) geben.